... ob die Erde wirklich rund ist
Meine Schwester Irene wohnt mit meinem Schwager Willy in Schwabmünchen bei Augsburg. Also kontaktierte ich deren Sohn Peter, seines Zeichens im Automobilgeschäft tätig und mit besten Kontakten. Peter sagte sofort zu, sich um den Verkauf meines Wagens zu kümmern. Kein Problem also. So fuhr ich letzten Donnerstag bei schönstem Wetter durch die Alpen über den Chiemsee nach Schwabmünchen, auch um noch die eine oder andere Kiste Material, das wir zu viel an Bord hatten und dessen Gewicht wir uns auf dem Cat ersparen wollten, los zu werden. Willy war so nett, mir bei der Einlagerung des übrigen Materials auf deren Dachboden zu helfen. Danach waren noch einige Einkäufe zu erledigen, die Gundi mir aufgetragen hatte. Als wichtigsten Einkauf besorgte ich je 5 kg Roggen- und Dinkelmehl aus einer nahegelegenen Mühle, welches wir zum Brotbacken verwenden wollten. Das italienische Mehl ist für Brot unseres Geschmacks leider nicht geeignet. Anschließend räumte ich alle Reste aus dem Fahrzeug, fuhr zur Waschanlage und stellte den Golf schließlich bei Mercedes Medele Schäfer auf den Hof, wo ein Verkäufer mir völlig unkompliziert die Restarbeiten abnahm und versprach, sich kurzfristig um den Verkauf zu kümmern. – Übrigens war der Wagen nach zwei Tagen weg, noch dazu zu einem sehr angenehmen Preis. Dafür meinen herzlichen Dank an Peter. Den letzten Abend genossen wir, das heißt Peter mit Frau und Töchtern sowie meine Schwester Irene sowie Willy bei bestem Sommerwetter im Biergarten des Luitpoldhains, wo wir uns eine bayrische Brotzeit mit Schweizer Wurstsalat und andere Köstlichkeiten munden ließen.
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Es war ein wunderschöner Frühlingstag; wir hatten unsere vorgenommenen Arbeiten für diesen Tag erledigt und wollten, in ‚Grado’ in einer Bar sitzend den Tag ausklingen lassen. Ich ‚stadtfein’, Peter wollte noch kurz duschen, überquerten wir unseren Lagunenarm. Drüben angekommen, bemerkte Piet, dass er unseren Schlüssel für die Marina vergessen hatte. Na klar, eine Gelegenheit für mich einmal allein zurück zu unserem Boot zu fahren. Eine Möglichkeit zu üben. Wunderbares Anlegen, Schlüssel geholt und retour. Beim Einbiegen in den etwas verwinkelten Anleger legte ich die Pinne falsch herum, wurde hektisch, drehte das Gas voll auf und knallte hinten sitzend an einen anderen Steg. Der Bug stieg und stieg unaufhaltsam senkrecht in die Höhe und der geneigte Leser/-in ahnt es schon: unser Dingi überschlug sich und begrub mich unter sich. Bei starker Strömung tauchte ich wieder auf und drohte unter den Steg gezogen zu werden. Wie ein Äffchen klammerte ich mich mit Händen und Füssen am Stegbrett fest. Der Motor sagte, inzwischen unter Wasser, keinen Piep mehr. Weit und breit keine Menschenseele. Das naheliegende Restaurant hatte noch geschlossen, kein Bootsbesitzer in Sicht und Piet fröhlich duschend. Wie lange ich baumelnd verharrt habe weiß ich nicht; im Schreck zieht sich solch ein Moment ja wie eine Ewigkeit. Endlich erschien Piet, schaute umher und sah zunächst einmal nichts : kein Boot und keine Gundi. Dann erblickte er mich, kam auf den Steg gerannt und zog mich mit Schwung wie einen begossenen Pudel aus dem Wasser. Triefend stand ich da und das Seewasser lief mir nur so aus Schuhen. Nun sahen wir uns die Bescherung erst einmal an: Dingi Kopf über mit dem Propeller verkeilt unter dem Steg. Zusammen stellten wir uns auf den Kiel des Bootes und versuchten das Dingi bei der starken Strömung frei zu ruckeln. Dabei wäre Piet fast ebenfalls baden gegangen. Schließlich gelang es das Boot wieder zu wenden. Nun machte Piet sich auf die Suche nach verloren gegangenen Sachen, die wir üblicherweise im Boot gestaut haben. Wie ein Wunder schwamm der Marinaschlüssel wohlbehalten in unserem Kugelfender, den wir füllen lassen wollten. Alle Sachen eingesammelt, ich mich langsam vom Schreck erholt, standen wir vor der Frage, wie den Lagunenarm ohne Motor überqueren? Es war kein Mensch zu sehen, der uns hätte schleppen können. Also begaben wir uns in der Bootshalle auf die Suche nach Paddeln, die wir uns „ausliehen“. Auch das noch, ich kam mir vor wie eine klatschnasse Diebin. Piet meinte, dies sei ein Notfall, und schritt mutig voran. Schnell paddelten wir rüber zu unserem Katamaran. Das kann ich von früher besser als Motorboot fahren, und wieder zurück mit eigenen Paddeln, um die geliehenen schnellmöglich zurück zu bringen. Die Marina ist mit vielen Kameras überwacht, die sind wohl an diesem Wochenende komplett ausgefallen.
Grado - Am 6.5.2022 kommen wir nach zweitägiger Fahrt im voll beladenen Golf plus Dachträger endlich an unserem Liegeplatz in Grado an der italienischen Adria an. Erstmal ist allmähliches Ausräumen und Verladen der mitgebrachten Schätze in unser Beiboot angesagt, denn der Katamaran liegt an einem Steg auf der anderen Seite des Wasserarms, der die Marina von dem flussseitigen Inselchen trennt. So wandern Stück für Stück diverser Ausrüstungsgegenstände der Elektronic, Antennen, Werkzeuge und vieles mehr vom Auto aufs Boot. Die ersten beiden Wochen an Bord sind komplett mit dem Einbau unserer Errungenschaften wie AIS geprägt - eine Art „Schiffsradar", welches uns alle gewerblichen Schiffe in der Umgebung auf unserer elektronischen Seekarte anzeigt - also ein Sicherheitsfeature - und weiterhin von jedem der es wünscht auf der Webseite: www.marinetraffic.com die aktuelle Postion unseres Schiffes Albatros zeigt. Dazu geht man auf die genannte Webseite und gibt im oben befindlichen Suchfeld unser internationales Rufzeichen „DQUC" ein. Und schon wird die letzte gemeldete Postion der Albatros angezeigt. Neben Handwerklichem mussten wir angesichts unseres baldigen Aufbruchs auch an unser zukünftiges leibliches Wohl denken. An zwei aufeinander folgenden Tagen fuhren wir zu einem nahegelegenen Lidl und kauften neben kompletten Kartons von Grundnahrungsmitteln wie Erbsen, Mais, Kichererbsen, Tomatenpulpa, Nudeln, Reis und Kartoffeln auch vieles mehr, was uns für die nächsten zwei bis drei Monate nützlich und lecker erschien.
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März 2023
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