... ob die Erde wirklich rund ist
Karneval in Torrevieja: ein farbenprächtiges Ereignis und die ganze Bevölkerung scheint auf den Beinen; Winter in Torrevieja mit Pause in der Gastronomie und abschließenden Elektro- und Motorarbeiten an Bord; Verlassen unserer liebgewonnenen Marina ‚Las Salinas‘ mit kurzem Ankern im Hafenbecken; am 14.3.2023 endlich Aufbruch Richtung Almerimar; Ende März bis zum 14.4.2023 mit unserem Albatros auf der Werft mit ausgiebigen Reparaturarbeiten: wir mutieren zu selfmade man/woman
Nach diesen Tagen zog ein wenig das Grau in Grau ein. Die Restaurants und Bars schlossen, machten ihre wohl verdienten Ferien. Und wir beschäftigten uns an Bord mit den Restelektroarbeiten. Der Elektriker mit seinem Lehrling kam, brachte uns ein neues Messgerät für die Batterien und Oskar, der Motorenspezialist brachte den zweiten Motor gut ans Laufen. Sehr zuverlässig und kompetent wurden die Arbeiten ausgeführt und wir waren recht zufrieden. Später erlebten wir in Almerimar das genaue Gegenteil in Sachen guter Handwerker, da kaum Fachleute zu finden waren und wenn, kamen sie nicht. So langsam kribbelte es weiterzufahren: So verließen wir am 10.3.2023 unsere liebgewonnene Marina ‚Las Salinas‘. Ankerten zur Einstimmung zum ‚Leben auf dem Wasser‘ noch ein paar Tage im großen Hafenbecken von Torrevieja und warteten auf den passenden Wind. Am 14.3.2023 hieß es Anker auf Richtung Almerimar. Wieder Wind und Wellen um uns herum, sich verbunden mit der Natur zu fühlen, war ein ganz wunderbares Gefühl. Die Segelstrecke unterteilten wir in vier Tagesetappen und ankerten zunächst nördlich des Cabo de Palos, noch bevor wir Cartagena passierten. Weiter ging es bei gutem Segelwetter in eine kleine Bucht.
und wir schliefen die Nacht wie in ‚Abraham’s Schoß‘. Am nächsten Morgen um acht Uhr lichteten wir den Anker und ich versuchte mich im Kurs halten ohne Navi, sollte mir zur Übung einen Punkt an der Küste suchen. Ich wich gewaltig ab und der Skipper war höchst unzufrieden. Etwas frustriert zog ich mich ins Cockpit zurück und grübelte, wie ich neben einem so erfahrenen Segler je ins Üben kommen kann und meine Fehler auch in Ruhe machen kann. Schnell berappelte ich mich wieder und bei gutem Segelwetter querten wir endlich die Bucht Richtung Almerimar, wo wir nach 32 Seemeilen in der Marina anlegten, leider außerhalb des Gebiets der Einzäunung, was später noch eine Rolle spielen sollte. Die Landschaft dort an der Küste und im Hinterland sieht futuristisch aus: über 350 Quadratkilometer!! ‚Plastikmeer‘ prägen das Bild. Ich war ehrlich gesagt entsetzt. Wenn auch unter den Plastikgewächshäusern oft ‚Bio-Gemüse‘ wächst, sollten wir uns doch ernsthaft Gedanken machen, was wir da essen. Hauptabnehmer ist nämlich Nordeuropa, insbesondere Deutschland. Unter diesen Dächern schuften viele Flüchtlinge unter menschenunwürdigen Bedingungen, so wird zumindest berichtet. Feststellen konnten wir das nicht. Auch gibt es Vorzeigebetriebe, die anders arbeiten und einen guten Eindruck hinterlassen. Einst war dies ein sehr armer Teil des Landes, der nun über den Gemüsehandel prosperierte. Das ist in Almerimar und im nahegelegenen El Ejido und in Almeria gut zu sehen. Nun zurück zu Almerimar: die Marina erstreckt sich über mehrere Hafenbecken, die von Wohnungen und parterre von Restaurants und Geschäften umgeben sind. Noch war keine Saison. Das Treiben wirkte ganz beschaulich. Wir waren mal wieder mit Motorproblemen beschäftigt. Diesmal die andere Seite. So motorten wir mit einer Maschine, als wir mit Mühe einen Werftplatz Ende März 2023 ergattert hatten, zum Portalkran. Die routinierten Marineros bugsierten unseren Albatros in die Gurte. Und es immer wieder ein Erlebnis, wenn das Boot dann in der Luft hängt und an Land verbracht wird. Ja, und da sahen wir dann auch das Ausmaß an Arbeit am Unterwasserschiff, das uns erwartete. Abgesetzt neben einem Boot aus Polen begann eine intensive Zeit der Überholung. Da wir nur knapp 14 Tage Zeit hatten ging es auch sofort ans Werk. Die Marineros hatten zunächst mit Hochdruckreinigern den gröbsten Besatz heruntergeholt. Nun sahen wir, dass unser aufgetragener Unterwasserschutz an vielen Stellen gar nicht mehr vorhanden war und die Vorschicht lugte hervor. Wir hatten uns soundso für einen Neuaufbau mit vier Schichten entschlossen mit einer Siliconschicht zum Abschluss. Nun hieß es mit Schutzanzug, Brille und Maske bei steigenden Außentemperaturen vier Tage zu zweit das Unterwasserschiff abschleifen. Abends spürten wir unsere Arme nicht mehr. Unser Bootsnachbar Jörg schaute immer mal mitfühlend vorbei und quälte sich später selbst mit dem Schleifen ab. Nun sollte es ans Streichen gehen. Ein Starkwind mit Staubwolken hinderte uns zwei Tage daran. Dann brauchten wir ein Agreement mit unserer unmittelbaren Bootsnachbarin, die nun auch mit dem Schleifen beginnen wollte. Unter ein wenig Druck begannen wir mit der ersten rosa Schicht, danach genau zeitlich festgelegt vom Auftrag zwei gelbe Schichten und am dritten Tag der krönende mittelblaue Silikonanstrich. Voila, unser Antifouling war wieder neu. Da die Handwerker auf der Werft keine Kapazitäten freihatten und erst gar nicht erschienen, wagte sich Piet an den Austausch der Saildrive Manschette. Zuerst mussten Motor und Getriebe ausgebaut werden. Eine sensible Stelle, wenn du da Fehler machst und später Wasser eindringt, braucht man sich über ein Weitersegeln keine Gedanken mehr machen. Aber Piet bekam es geschickt selfmademäßig hin. Unsere Badeleiter tauschten wir aus, setzen Markierungen in die Ankerkette und diverse andere Kleinigkeiten. Das Schiff war vom Schleifen an Deck von einer Staub-Schmutzschicht überzogen. Also auch noch Großputz angesagt mit der Zeit im Nacken um rechtzeitig von der Werft zu kommen. Am Ende unserer Reparaturen erhielt ich eine Todesnachricht aus Deutschland. Meine alte geliebte Tante war verstorben, und ich wollte ihr in Deutschland die letzte Ehre erweisen. So organisierte ich kurzerhand einen Flug nach Deutschland und Piet übernahm mit unserem Bootsnachbarn Jörg das Kranen zurück ins Wasser am 14.4.2023.
Auch wenn mein Deutschlandbesuch eher von Traurigkeit geprägt war, erwartete uns ein großartiges Erlebnis. Die lange geplante Andalusien Rundfahrt stand vor der Tür. Wir waren auf´s Äußerste gespannt. Doch davon mehr in unserem nächsten Bericht.
1 Kommentar
Besuch des Ocean Race in Alicante und |
Am darauffolgenden Sonntag fuhren wir dann wieder nach Alicante, denn nun war es soweit und die Schiffe stachen von uns verabschiedet am 15.01.2023 in See. Ich glaube für die Crews war es auch Zeit dem Rummel an Land zu entkommen. Wollen wir hoffen, dass alle wohlbehalten ihr Ziel um den 15.6.2023 herum erreichen. Für mich war es eine Erfahrung, wieviel Technik, Logistik und auch Business und Vermarktung in solch einem Unternehmen steckt. Den Rest des Tages bummelten wir noch durch Alicante und ließen unsere Eindrücke sacken und ausklingen. Vieles erkannten wir von unserem Voraufenthalt im Oktober 2022 wieder und doch wirkte die Stadt anders, belebter durch die vielen Menschen , die guter Stimmung in den Bars und Restaurants saßen. Uns erging es genauso und so fuhren wir gut gelaunt nach Torrevieja mit dem Bus zurück. Später schrieb Piet für seine Zeitung einen schönen Artikel über das Ocean Race und die Mannschaft der Malizia. |
Seither verfolgen wir per live tracker das Rennen. Wir sind inzwischen ein wenig gedämpft in unserer Sportbegeisterung, als wir mitbekamen, dass Boris Herrmann wegen einer Verbrühung am Fuß ein Leg nicht mitsegelte. Wir wussten aus Gesprächen in Alicante, dass dies schon vorher geplant war, dass er eine Etappe aussetzen würde.
Die Geschichte mit der Verbrennung und dann in normalen Sportschuhen abgebildet. Naja, es ließ uns zweifeln und hinterlässt einen Beigeschmack. Vielleicht gehört Seemannsgarn zum Business. Wir lassen das einmal offen.
Die Geschichte mit der Verbrennung und dann in normalen Sportschuhen abgebildet. Naja, es ließ uns zweifeln und hinterlässt einen Beigeschmack. Vielleicht gehört Seemannsgarn zum Business. Wir lassen das einmal offen.
Zurück zu unserem Alltag in Torrevieja:
Mit einem Klappfahrrad fährt immer einer von uns los, um auch Zeit für sich selbst zu haben. Wir ließen das Fahrrad draußen am Steg. Dort stand es wochenlang sicher. Auf einmal war es verschwunden. Es gab keine Erklärung außer ein lautes Geräusch einige Zeit davor und etwas Bewegung durch andere Leute auf ihren Schiffen. Beim lauten Knall eilten wir sofort an Deck, uns fiel jedoch nichts Besonderes auf. Wir waren nirgends gegen geschlagen, also soweit alles okay. Wie vom Blitz getroffen kombinierte ich auf einmal Geräusch und das nicht mehr vorhandene Fahrrad. Also wieder an Deck streckten Piet und ich die Nasen über Bord; blitzte dort nicht etwas in der Tiefe des Wassers oder bildeten wir uns das ein? Also versuchten wir mit dem Bootshaken und diversen anderen Hilfsmitteln im Wasser herumzustochern. Alles war zu kurz! Da kam Piet auf die glorreiche Idee unseren wiederbekommenen Dingi Anker (dazu müsst ihr einen der Vorberichte lesen!) erstmals einzusetzen: in ca. 5 Meter Wassertiefe traf er auf Metall. Etwas hin- und herziehend verhakte sich der Anker, und wir zogen mit vereinten Kräften. Was würden wir nun da am Haken an Land ziehen? Es war tatsächlich unser Klappfahrrad! Welch eine Freude!
Das Salzwasser mochte es allerdings gar nicht. Trotz sofortiger Reinigung hat das Rad seinen unfreiwilligen Ausflug krummgenommen und fängt an zu rosten. Ich versuche es nun zu pflegen und hoffe, es erholt sich wieder.
Es war allerdings nicht zu klären, wie es dorthin seinen Weg genommen hat. Egal, wir hatten es wieder und schlossen es fortan an eine Aufbewahrungsbox gelehnt bei unserem gegenüber liegenden Bootsnachbarn fest. Dies gehört mal wieder auf die Kuriositätenliste dieser Reise. Da gibt es schon so einiges.
Mit einem Klappfahrrad fährt immer einer von uns los, um auch Zeit für sich selbst zu haben. Wir ließen das Fahrrad draußen am Steg. Dort stand es wochenlang sicher. Auf einmal war es verschwunden. Es gab keine Erklärung außer ein lautes Geräusch einige Zeit davor und etwas Bewegung durch andere Leute auf ihren Schiffen. Beim lauten Knall eilten wir sofort an Deck, uns fiel jedoch nichts Besonderes auf. Wir waren nirgends gegen geschlagen, also soweit alles okay. Wie vom Blitz getroffen kombinierte ich auf einmal Geräusch und das nicht mehr vorhandene Fahrrad. Also wieder an Deck streckten Piet und ich die Nasen über Bord; blitzte dort nicht etwas in der Tiefe des Wassers oder bildeten wir uns das ein? Also versuchten wir mit dem Bootshaken und diversen anderen Hilfsmitteln im Wasser herumzustochern. Alles war zu kurz! Da kam Piet auf die glorreiche Idee unseren wiederbekommenen Dingi Anker (dazu müsst ihr einen der Vorberichte lesen!) erstmals einzusetzen: in ca. 5 Meter Wassertiefe traf er auf Metall. Etwas hin- und herziehend verhakte sich der Anker, und wir zogen mit vereinten Kräften. Was würden wir nun da am Haken an Land ziehen? Es war tatsächlich unser Klappfahrrad! Welch eine Freude!
Das Salzwasser mochte es allerdings gar nicht. Trotz sofortiger Reinigung hat das Rad seinen unfreiwilligen Ausflug krummgenommen und fängt an zu rosten. Ich versuche es nun zu pflegen und hoffe, es erholt sich wieder.
Es war allerdings nicht zu klären, wie es dorthin seinen Weg genommen hat. Egal, wir hatten es wieder und schlossen es fortan an eine Aufbewahrungsbox gelehnt bei unserem gegenüber liegenden Bootsnachbarn fest. Dies gehört mal wieder auf die Kuriositätenliste dieser Reise. Da gibt es schon so einiges.
Im Januar bekamen wir von Piet’s Freund J. eine Einladung zu seinem 60. Geburtstag. Der wusste doch, dass wir hier in Spanien waren?
Nun hat man nicht so viele wirklich gute Freunde und diese Beziehungen sollten auch gehegt und gepflegt werden. Also im Internet recherchiert und Flüge nach Deutschland gebucht. Am 27.1.2023 landeten wir im kalten, regnerischen Hamburg und ließen uns frierend mit dem Taxi zum Haus von Piet’s Tochter fahren, wo wir im Warmen übernachten durften, um am nächsten Tag die Reise nach Norderney fortzusetzen.
Alles lief ganz reibungslos und wir saßen auf Norderney in Piet’s kleiner Wohnung. Die Heizungswärme und die warme Dusche waren für uns einfach ein Riesenluxus, den ich jetzt ganz anders zu schätzen weiß. Das warme Wasser auf der Haut und die angenehme Umgebungstemperatur hätte ich gern länger genossen. Viel Zeit blieb jedoch nicht, denn frühabends stieg die große Geburtstagsfeier mit fast 200 Gästen. Piet besuchte J. kurz vorher, um ihn auch allein zu beglückwünschen und ihn vor der großen Feier zu sprechen. Und ich nutzte die Zeit mich warm einzukleiden, da ich keinen warmen Mantel bzw. Jacke mehr hatte. Abends inmitten so vieler Menschen waren wir zunächst etwas überfordert. So viele Menschen sind wir ja gar nicht mehr gewöhnt. Dann kamen einzelne Gäste auf uns zu, und wir hatten gute Gespräche. J. freute sich sehr, dass wir gekommen waren. Gemäß seinem Naturell werden da nicht viel Worte gemacht. In einer humorvollen, hintersinnigen Rede bedachte der Jubilar seine Ehefrau und uns als Gäste ganz lieb. Für die weiteste Anreise überreichte mir J. einen Blumenstrauß. Wusste er also doch um die Entfernung Spanien! Das hat mich richtig berührt. Da Piet’s Tochter, Schwiegersohn, sein Sohn M. und der kleine goldige O. auch auf dem Geburtstag waren, wurde das Fest einfach eine schöne Zusammenkunft. Der kleine O. ist mir mit seinem kindlichen, pfiffigen Blick auf seine Umgebung richtig ans Herz gewachsen.
Nun hat man nicht so viele wirklich gute Freunde und diese Beziehungen sollten auch gehegt und gepflegt werden. Also im Internet recherchiert und Flüge nach Deutschland gebucht. Am 27.1.2023 landeten wir im kalten, regnerischen Hamburg und ließen uns frierend mit dem Taxi zum Haus von Piet’s Tochter fahren, wo wir im Warmen übernachten durften, um am nächsten Tag die Reise nach Norderney fortzusetzen.
Alles lief ganz reibungslos und wir saßen auf Norderney in Piet’s kleiner Wohnung. Die Heizungswärme und die warme Dusche waren für uns einfach ein Riesenluxus, den ich jetzt ganz anders zu schätzen weiß. Das warme Wasser auf der Haut und die angenehme Umgebungstemperatur hätte ich gern länger genossen. Viel Zeit blieb jedoch nicht, denn frühabends stieg die große Geburtstagsfeier mit fast 200 Gästen. Piet besuchte J. kurz vorher, um ihn auch allein zu beglückwünschen und ihn vor der großen Feier zu sprechen. Und ich nutzte die Zeit mich warm einzukleiden, da ich keinen warmen Mantel bzw. Jacke mehr hatte. Abends inmitten so vieler Menschen waren wir zunächst etwas überfordert. So viele Menschen sind wir ja gar nicht mehr gewöhnt. Dann kamen einzelne Gäste auf uns zu, und wir hatten gute Gespräche. J. freute sich sehr, dass wir gekommen waren. Gemäß seinem Naturell werden da nicht viel Worte gemacht. In einer humorvollen, hintersinnigen Rede bedachte der Jubilar seine Ehefrau und uns als Gäste ganz lieb. Für die weiteste Anreise überreichte mir J. einen Blumenstrauß. Wusste er also doch um die Entfernung Spanien! Das hat mich richtig berührt. Da Piet’s Tochter, Schwiegersohn, sein Sohn M. und der kleine goldige O. auch auf dem Geburtstag waren, wurde das Fest einfach eine schöne Zusammenkunft. Der kleine O. ist mir mit seinem kindlichen, pfiffigen Blick auf seine Umgebung richtig ans Herz gewachsen.
Der Abend verging wie im Flug, am nächsten Morgen trafen wir uns in Jann’s Hotel alle zum Frühstück. Dann hieß es für mich Sachen packen und mit der Familie von Piet’s Tochter zurück im Auto nach Hamburg. Piet blieb auf Norderney, um geschäftliche Dinge zu regeln. Ja, und für mich begann der Besuchsmarathon, wollte ich doch zumindest die mir nahen Menschen treffen und mich austauschen. Alle würde ich in den paar Tagen unmöglich besuchen können, und so ist hoffentlich der ein oder andere nicht enttäuscht, dass ich sie/ihn nicht gesehen habe. Die Fähr- und Autorückfahrt nach Hamburg war von einem guten Gespräch mit L. und J. begleitet, über das ich noch lange nachgedacht habe. Ihre Gastfreundschaft und liebevolle Art neue Menschen bei sich aufzunehmen- so wie mich - ist eine ganz wunderbare Art und erinnert mich sehr an all die Begegnungen jetzt auf Reisen, wo wir offen interessiert mit anderen in Kontakt kommen. |
In Hamburg angekommen, holte mich S. ab und in einem guten Sushi Restaurant (Misaki, ist zu empfehlen!) erzählten wir uns die wichtigsten Erlebnisse aus dem letzten ¾ Jahr. Unglaublich, was diese junge Frau beruflich und daneben den Master machend geleistet hat. Ich glaube, nun ist erst einmal Ausruhen und Privatleben dran. Wir verlagerten uns in ihre Wohnung, wo ich für diese Nacht bleiben konnte, Als es schon recht spät war, fielen wir todmüde in unsere Betten. Am nächsten Morgen zog S. mit ihrem Dackel M. los ins Büro und ich fuhr mit der U-Bahn zum Hamburger Hauptbahnhof und weiter zu meiner Freundin A. und ihrem Mann J. an die Ostsee. In alter Vertrautheit und Herzlichkeit hatten wir ganz wunderschöne gemeinsame Stunden bei gutem Essen und Trinken und mit vertraulichen Gesprächen, ganz so als wenn keine Zeit dazwischen gelegen hätte. Es ist für mich schön zu wissen diese beiden Menschen zu haben und mich auf sie verlassen zu können. Ihre Meinung, kritische Anmerkung sind wertvolle Anregungen mich weiterzuentwickeln.
Auch hier war es im Kontakt wieder intensiv und die Zeit war in meiner Empfindung, wie im Flug vergangen. A. fuhr mich mit all dem Gepäck dankenswerterweise nach Lübeck und setzte mich bei meiner anderen Freundin U. ab, die mit ihrem Mann D. gerade aus Neuseeland zurückgekehrt war und noch mit dem Rest ihres Jetlags zu kämpfen hatte.
Kaum war A. nach Hause wunderte ich mich über mehrere Anrufe, die ich jedoch erst später bemerkte, da ich mit U. wieder in einem intensiven Gesprächskontakt war. Wir sind früher immer viel zusammen gereist und haben auch eine besondere verlässliche Beziehung.. Da wir kulturell, kulinarisch viele gemeinsame Interessen haben, ohne, dass es je langweilig wurde. Ihre gut beobachtende, sachliche Herangehensweise ergänzte sich so gut zu meiner spontanen mehr emotionalen Art.
Auch hier war es im Kontakt wieder intensiv und die Zeit war in meiner Empfindung, wie im Flug vergangen. A. fuhr mich mit all dem Gepäck dankenswerterweise nach Lübeck und setzte mich bei meiner anderen Freundin U. ab, die mit ihrem Mann D. gerade aus Neuseeland zurückgekehrt war und noch mit dem Rest ihres Jetlags zu kämpfen hatte.
Kaum war A. nach Hause wunderte ich mich über mehrere Anrufe, die ich jedoch erst später bemerkte, da ich mit U. wieder in einem intensiven Gesprächskontakt war. Wir sind früher immer viel zusammen gereist und haben auch eine besondere verlässliche Beziehung.. Da wir kulturell, kulinarisch viele gemeinsame Interessen haben, ohne, dass es je langweilig wurde. Ihre gut beobachtende, sachliche Herangehensweise ergänzte sich so gut zu meiner spontanen mehr emotionalen Art.
Nach ein paar Stunden bemerkte ich die Anrufe auf meinem Handy und rief meine Freundin A. zurück. Und da war es: Glück und Leid ganz dicht beieinander. Auf ihrer Rückfahrt erhielt sie die Nachricht von einem Todesfall in J.‘s naher Familie. Wie hatten wir am Vorabend uns vergnügt unterhalten. Mich machte diese Nachricht einerseits sehr betroffen, andererseits bestärkt es mich auch ohne angezogene Handbremse, das Leben mit beiden Händen zu umarmen und mir nicht mehr unnötig selbst im Weg zu stehen. Alle Erlebnisse sind ein Geschenk bevor wir selbst abberufen werden. Das hat mich gerade auf dieser Reise dankbar und zufrieden gemacht und auch demütig vor dem was größer ist als wir und seine eigenen Regeln hat, als unsere wohl gemeinte Planung.
Der Tag mit U. war dann im Verlauf auch sehr bewusst, Es ging nicht so sehr, was jeder sich auf den Reisen jeweils angesehen hatte, sondern mehr ums innere Erleben, Als am Abend D. zu uns stieß wurde es atmosphärisch noch einmal anders. Mit einem mitgebrachten ausgezeichneten neuseeländischen Wein ‚Cloudy Bay’ und U.´s super Essen waren wir alle im Hier und Jetzt. Und ich freute mich wieder über diese schon so lange bestehende Freundschaft zu beiden.
Auf einer aufblasbaren Matratze schlief ich ein wenig weinselig in den nächsten Tag hinein. Und nach dem Frühstück ging es auch schon weiter: D. verabschiedete sich, er musste beruflich noch etwas erledigen und U. und ich besuchten ihre Tochter H. in ihrem zusammen mit ihrer Freundin aufgezogenen Laden ‚Kranzgenau‘ in Lübeck. Diese jungen Frauen haben in der Coronazeit einfach angefangen tatkräftig zu werden und mit Trockenkränzen, Sträußen gut geplant ein Gewerbe aufzumachen. Neben Familie und dem dritten Familienzuwachs richtig taff. Klein F. sah ich nun zum ersten Mal und war sofort verliebt. Zu kleinen Kindern in dem Alter hatte ich schon immer einen guten Draht.
Ich konnte mich kaum lösen und weit über die Zeit fuhr U. mich nach Reinfeld zu meinen Nachbarn in meiner Straße, die schon ungeduldig mit Kaffee und Kuchen warteten. Diese herzlichen Menschen M. und E. , die die Post verwalten und einen Blick auf mein Haus haben, sind aus meinem Leben nicht wegzudenken. Haben sie doch in ihrer wenig aufdringlichen und menschenkenntnisreichen Art, das Herz auf dem rechten Fleck. Da mich all die bisherigen Besuche zu intensiv empfangen hatten, hatte ich inzwischen das Gefühl von einem overload. Es waren wieder sehr intensive Stunden, so dass ich meine Mieter, deren Auto auch nicht vor der Tür standen gar nicht mehr aufsuchen konnte, Es sah von außen alles in Ordnung aus und so verlasse ich mich darauf, wenn etwas anliegen sollte, werde ich etwas hören. Ich glaube, in meinem Haus kann man sich sehr wohl fühlen, und ich wünsche den Mietern dort ein gutes Leben.
Der Tag mit U. war dann im Verlauf auch sehr bewusst, Es ging nicht so sehr, was jeder sich auf den Reisen jeweils angesehen hatte, sondern mehr ums innere Erleben, Als am Abend D. zu uns stieß wurde es atmosphärisch noch einmal anders. Mit einem mitgebrachten ausgezeichneten neuseeländischen Wein ‚Cloudy Bay’ und U.´s super Essen waren wir alle im Hier und Jetzt. Und ich freute mich wieder über diese schon so lange bestehende Freundschaft zu beiden.
Auf einer aufblasbaren Matratze schlief ich ein wenig weinselig in den nächsten Tag hinein. Und nach dem Frühstück ging es auch schon weiter: D. verabschiedete sich, er musste beruflich noch etwas erledigen und U. und ich besuchten ihre Tochter H. in ihrem zusammen mit ihrer Freundin aufgezogenen Laden ‚Kranzgenau‘ in Lübeck. Diese jungen Frauen haben in der Coronazeit einfach angefangen tatkräftig zu werden und mit Trockenkränzen, Sträußen gut geplant ein Gewerbe aufzumachen. Neben Familie und dem dritten Familienzuwachs richtig taff. Klein F. sah ich nun zum ersten Mal und war sofort verliebt. Zu kleinen Kindern in dem Alter hatte ich schon immer einen guten Draht.
Ich konnte mich kaum lösen und weit über die Zeit fuhr U. mich nach Reinfeld zu meinen Nachbarn in meiner Straße, die schon ungeduldig mit Kaffee und Kuchen warteten. Diese herzlichen Menschen M. und E. , die die Post verwalten und einen Blick auf mein Haus haben, sind aus meinem Leben nicht wegzudenken. Haben sie doch in ihrer wenig aufdringlichen und menschenkenntnisreichen Art, das Herz auf dem rechten Fleck. Da mich all die bisherigen Besuche zu intensiv empfangen hatten, hatte ich inzwischen das Gefühl von einem overload. Es waren wieder sehr intensive Stunden, so dass ich meine Mieter, deren Auto auch nicht vor der Tür standen gar nicht mehr aufsuchen konnte, Es sah von außen alles in Ordnung aus und so verlasse ich mich darauf, wenn etwas anliegen sollte, werde ich etwas hören. Ich glaube, in meinem Haus kann man sich sehr wohl fühlen, und ich wünsche den Mietern dort ein gutes Leben.
Weiter ging es zu meiner Freundin B. in Reinfeld, wo ich mehr in der zuhörenden Position war und deren Gastfreundschaft ganz liebevoll war.
So langsam kam ich in einen Schlafmangel hinein, da wir auch hier wieder bis in die Nacht ratschten. Ich weiß gar nicht, wie B. den Folgetag am Arbeitsplatz überstanden hat.
Ich hatte morgens ein wenig Zeit und bummelte zur Bahn immer beladen mit Sack und Pack, holte auf dem Weg dorthin aus dem Rathaus den Grundsteuerbescheid ab. Kaum in Deutschland Papiere, Papiere! Bah, wie wenig vertraut war mir das. Nun war ein wenig hin und her Fahrerei angesagt: erst nach Hamburg fahren und dann zurück Richtung Eutin.
N, die mich all die Jahre im Haushalt unterstützt hatte und mit mir monatelang die Hausräumung gemacht hatte, wollte ich treffen. Da stand sie zierlich mit ihrem Kopftuch am HH-Bahnhof, auch hier die alte Vertrautheit. Ihr war es im Verlauf meines Weggehens gesundheitlich nicht gut ergangen und ich war ganz erschrocken über die ärztliche Inkompetenz etwas so Eindeutiges nicht zu diagnostizieren und eine junge Frau mit langen Folgen der Rekonvaleszenz zu belasten. Als Algerierin mit leider immer noch bestehender Sprachbarriere kein leichtes Unterfangen sich in Deutschland zurecht zu finden. Inzwischen habe ich ja ein gutes Gefühl entwickelt, wie hilflos es mich selber macht, wenn ich von der Sprache nicht alles mitbekomme und in welche Missverständnisse ich geraten kann.
Trotz allem ist ihre immer noch existierende Lebensfreude ansteckend. So bummelten wir durch Hamburg, probierten Hüte etc. aus und ich … kaufte nichts! Es war nur Spaß und ausgelassenes Probieren. Wieder im Zug zurück nach Eutin zu meiner Schwester erfuhr ich, dass Naimas Mann inzwischen mit einer schweren eitrigen Mandelentzündung keine Luft mehr bekommend ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Meine Güte, was ist bloß los!
So war auch dieses kurze schöne Treffen im Anschluss überschattet.
Nun ging es zu meiner Schwester bei Eutin. Ach, auch wieder die Freude sich in den Armen zu liegen. In den letzten Wochen und Monaten hatte ich mir wegen ihres Gesundheitszustandes aus der Ferne echt Sorgen gemacht. Sie sah noch angeschlagen aus, aber als Ärztin sah ich, dass sie mit ein wenig Schonung und Ruhe wieder auf die Beine kommen würde. Es brauchte einfach Zeit, was in dieser hektischen Welt der Abläufe in Deutschland so wenig Raum hat. Dies erlebe ich hier in Südeuropa einfach anders und den Menschen viel angemessener.
Wir verbrachten ruhige gemütliche Stunden ohne Anstrengung. Unsere Beziehung hat sich noch einmal recht verändert. Durch das Kümmern um unsere inzwischen verstorbene Mutter haben wir wieder eine engere Beziehung zueinander, die durch die Jahre davor etwas auseinandergelaufen war, ein jeder von uns seine eigenen Kreise ziehend.
Wir saßen, klönten, H. strickte ein wunderschönes Halstuch zu Ende und schenkte es mir zum Abschied. Darüber habe ich mich riesig gefreut. Geht ein Teil von ihr mit auf Reisen. Den nächsten Tag gestalteten wir wieder ruhig und gegen Abend fuhr mich meine Schwester zum Bahnhof nach Lübeck, da die Zug Teilstrecke Eutin- Lübeck an diesem Tag Zugausfälle en gros anzeigte. Nun auf dem Lübecker Bahnhof angelangt, fuhr auch hier zunächst kein Zug. Mit einer dreiviertel Stunde Verspätung ging es dann auf die kurze Reise. In Hamburg erwartete mich Piet und es war ein stürmisches Wiedersehen, angefüllt mit so vielen neuen Erlebnissen der letzten Tage und einfach auch in der Freude uns wiederzuhaben.
So langsam kam ich in einen Schlafmangel hinein, da wir auch hier wieder bis in die Nacht ratschten. Ich weiß gar nicht, wie B. den Folgetag am Arbeitsplatz überstanden hat.
Ich hatte morgens ein wenig Zeit und bummelte zur Bahn immer beladen mit Sack und Pack, holte auf dem Weg dorthin aus dem Rathaus den Grundsteuerbescheid ab. Kaum in Deutschland Papiere, Papiere! Bah, wie wenig vertraut war mir das. Nun war ein wenig hin und her Fahrerei angesagt: erst nach Hamburg fahren und dann zurück Richtung Eutin.
N, die mich all die Jahre im Haushalt unterstützt hatte und mit mir monatelang die Hausräumung gemacht hatte, wollte ich treffen. Da stand sie zierlich mit ihrem Kopftuch am HH-Bahnhof, auch hier die alte Vertrautheit. Ihr war es im Verlauf meines Weggehens gesundheitlich nicht gut ergangen und ich war ganz erschrocken über die ärztliche Inkompetenz etwas so Eindeutiges nicht zu diagnostizieren und eine junge Frau mit langen Folgen der Rekonvaleszenz zu belasten. Als Algerierin mit leider immer noch bestehender Sprachbarriere kein leichtes Unterfangen sich in Deutschland zurecht zu finden. Inzwischen habe ich ja ein gutes Gefühl entwickelt, wie hilflos es mich selber macht, wenn ich von der Sprache nicht alles mitbekomme und in welche Missverständnisse ich geraten kann.
Trotz allem ist ihre immer noch existierende Lebensfreude ansteckend. So bummelten wir durch Hamburg, probierten Hüte etc. aus und ich … kaufte nichts! Es war nur Spaß und ausgelassenes Probieren. Wieder im Zug zurück nach Eutin zu meiner Schwester erfuhr ich, dass Naimas Mann inzwischen mit einer schweren eitrigen Mandelentzündung keine Luft mehr bekommend ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Meine Güte, was ist bloß los!
So war auch dieses kurze schöne Treffen im Anschluss überschattet.
Nun ging es zu meiner Schwester bei Eutin. Ach, auch wieder die Freude sich in den Armen zu liegen. In den letzten Wochen und Monaten hatte ich mir wegen ihres Gesundheitszustandes aus der Ferne echt Sorgen gemacht. Sie sah noch angeschlagen aus, aber als Ärztin sah ich, dass sie mit ein wenig Schonung und Ruhe wieder auf die Beine kommen würde. Es brauchte einfach Zeit, was in dieser hektischen Welt der Abläufe in Deutschland so wenig Raum hat. Dies erlebe ich hier in Südeuropa einfach anders und den Menschen viel angemessener.
Wir verbrachten ruhige gemütliche Stunden ohne Anstrengung. Unsere Beziehung hat sich noch einmal recht verändert. Durch das Kümmern um unsere inzwischen verstorbene Mutter haben wir wieder eine engere Beziehung zueinander, die durch die Jahre davor etwas auseinandergelaufen war, ein jeder von uns seine eigenen Kreise ziehend.
Wir saßen, klönten, H. strickte ein wunderschönes Halstuch zu Ende und schenkte es mir zum Abschied. Darüber habe ich mich riesig gefreut. Geht ein Teil von ihr mit auf Reisen. Den nächsten Tag gestalteten wir wieder ruhig und gegen Abend fuhr mich meine Schwester zum Bahnhof nach Lübeck, da die Zug Teilstrecke Eutin- Lübeck an diesem Tag Zugausfälle en gros anzeigte. Nun auf dem Lübecker Bahnhof angelangt, fuhr auch hier zunächst kein Zug. Mit einer dreiviertel Stunde Verspätung ging es dann auf die kurze Reise. In Hamburg erwartete mich Piet und es war ein stürmisches Wiedersehen, angefüllt mit so vielen neuen Erlebnissen der letzten Tage und einfach auch in der Freude uns wiederzuhaben.
Im Haus von L. und J. die inzwischen an diesem Wochenende in den Urlaub gefahren waren, schloss sich unser Kreis, und wir waren wieder dort untergebracht.
Am nächsten Morgen fuhr mich Piet in die Innenstadt und ich traf dort spontan, schnell von einer alten Schulfreundin organisiert vier alte Schulfreundinnen aus der Grundschul-/ und Gymnasialzeit. Lang‘ ist es her! Bald 45 Jahre!! Nach einem Jahrgangstreffen bin ich zu den am Ort Gebliebenen dazu gestoßen. Wir treffen uns reihum bei einer von uns ,die dann mit Essen und Getränken den Abend ausrichtet. Ich hätte nie gedacht, dass wir wieder so zusammenfinden, nicht in alten Erinnerungen verhaftet, sondern wie geht es uns heute im Hier und Jetzt. Für mich ist es unglaublich bereichernd, wie die Lebenswege uns wieder zusammenführen. Es passt, ohne stehen geblieben zu sein. Unser Frühstück im Cafe´Roncalli war dann munter schnatternd, bis meine älteste Freundin einen Anruf aus dem Heim ihrer Mutter bekam und nach Hause fuhr. Diese Realität der zu pflegenden Mütter kam auch noch bei einer anderen Freundin auf, die von ihrer Schwester angerufen wurde. Ich selbst die Jahre zuvor damit befasst und auch die anderen waren im Thema. Es war ein gutes konstruktives Gespräch über Alt werden und Pflege von Angehörigen und wie es uns irgendwann selbst ergeht in dieser überalterten Gesellschaft. Wir können ja nicht alle im Süden Europas ‚unterkriechen, wo ganz natürlich die Familienstruktur es mitträgt. Gut, dass wir nicht in die Zukunft blicken können.
So führten wir ein ernsthaftes Gespräch und schlenderten gleichzeitig durch die Hafencity , erstaunt, was dort alles an architektonisch gelungenen Gebäuden entsteht. So hängt eben alles auch mit allem zusammen. Weiter ging es zu den Stadthöfen, ein toller hanseatischer Ort, den wir auf uns wirken ließen: Erstaunlich, wie historische Gebäude verbunden mit modernen Elementen, Innenhöfen Wohnen, Gastronomie und Geschäfte hier zusammengeführt werden. In einer Hotelbar nahmen wir noch einen Absacker, den uns Conny ausgab. Dann trennten wir uns. Ich bin mal gespannt, wann ich diese tollen Frauen wiedertreffe. Piet holte mich ab und wir ließen unseren letzten Abend gemütlich noch einmal ins Sushi Restaurant gehend, wo ich zuvor mit S. war, ausklingen. Dort gibt es auch anderes asiatisches Essen, sonst hätte ich Piet für diesen Besuch nicht erwärmen können.
Am nächsten Morgen fuhr mich Piet in die Innenstadt und ich traf dort spontan, schnell von einer alten Schulfreundin organisiert vier alte Schulfreundinnen aus der Grundschul-/ und Gymnasialzeit. Lang‘ ist es her! Bald 45 Jahre!! Nach einem Jahrgangstreffen bin ich zu den am Ort Gebliebenen dazu gestoßen. Wir treffen uns reihum bei einer von uns ,die dann mit Essen und Getränken den Abend ausrichtet. Ich hätte nie gedacht, dass wir wieder so zusammenfinden, nicht in alten Erinnerungen verhaftet, sondern wie geht es uns heute im Hier und Jetzt. Für mich ist es unglaublich bereichernd, wie die Lebenswege uns wieder zusammenführen. Es passt, ohne stehen geblieben zu sein. Unser Frühstück im Cafe´Roncalli war dann munter schnatternd, bis meine älteste Freundin einen Anruf aus dem Heim ihrer Mutter bekam und nach Hause fuhr. Diese Realität der zu pflegenden Mütter kam auch noch bei einer anderen Freundin auf, die von ihrer Schwester angerufen wurde. Ich selbst die Jahre zuvor damit befasst und auch die anderen waren im Thema. Es war ein gutes konstruktives Gespräch über Alt werden und Pflege von Angehörigen und wie es uns irgendwann selbst ergeht in dieser überalterten Gesellschaft. Wir können ja nicht alle im Süden Europas ‚unterkriechen, wo ganz natürlich die Familienstruktur es mitträgt. Gut, dass wir nicht in die Zukunft blicken können.
So führten wir ein ernsthaftes Gespräch und schlenderten gleichzeitig durch die Hafencity , erstaunt, was dort alles an architektonisch gelungenen Gebäuden entsteht. So hängt eben alles auch mit allem zusammen. Weiter ging es zu den Stadthöfen, ein toller hanseatischer Ort, den wir auf uns wirken ließen: Erstaunlich, wie historische Gebäude verbunden mit modernen Elementen, Innenhöfen Wohnen, Gastronomie und Geschäfte hier zusammengeführt werden. In einer Hotelbar nahmen wir noch einen Absacker, den uns Conny ausgab. Dann trennten wir uns. Ich bin mal gespannt, wann ich diese tollen Frauen wiedertreffe. Piet holte mich ab und wir ließen unseren letzten Abend gemütlich noch einmal ins Sushi Restaurant gehend, wo ich zuvor mit S. war, ausklingen. Dort gibt es auch anderes asiatisches Essen, sonst hätte ich Piet für diesen Besuch nicht erwärmen können.
Der nächste Tag war unser Abflugtag und es fehlte noch eine ganz entscheidende Begegnung auf die ich zu fieberte. Meine Tochter Isabelle war spät am Vorabend mit zig Verspätungen aus ihrem Urlaub auf Mauritius in Hamburg gelandet. Wir trafen uns und ich umarmte eine grippal erkrankte Tochter, der der lange Flug noch anzumerken war. Die nächsten zwei Wochen wurde der Infekt so stark, dass sie das Bett und die Wohnung hütete. Und noch immer ist sie ein wenig schwach. Zusammen gingen wir spazieren, kauften leckeren Kuchen, den wir in der Wohnung des Partners genüsslich verzehrten. Aber die Kleine, Große war einfach krank. Da fiel es mir recht schwer, die Koffer zu nehmen und in den Flieger zu steigen. Aber so geschah es. Am Abend um ca. 23.00 Uhr landeten wir nach ruhigem Flug in Alicante. Ein Sammeltaxi brachte uns wohlbehalten nach Torrevieja. Als wir uns der Marina Salinas näherten überkam uns ein Glücksgefühl. Wir waren zu Hause auf unserem Albatros angekommen. Dieser Bericht ist nun sehr lang und auch persönlich geschrieben, aber nicht ein Treffen sollte unerwähnt bleiben. Es war eine Woche der Begegnung mit vielen lieben Menschen in Deutschland. Durch den Abstand kann ich gut sehen und fühlen , wie reich wir mit jedem Einzelnen beschenkt sind. Danke für die Gastfreundschaft von all den Erwähnten! Der nächste Bericht wird kürzer, denn wir sind wieder auf Reisen. Unter anderem wird er vom Straßenkarneval im Süden Spaniens handeln. |
Mit einem Motor erreichen wir bei Windstille und wenig Strömung
unsere Marina Salinas in Torrevieja am 10.12.2022
Schöne Vorweihnachtszeit und Weihnachten und das Fest der
Heiligen Drei Könige in Torrevieja
Gemütlicher Jahreswechsel 2022/2023
Der Winter in Spanien hält Einzug
unsere Marina Salinas in Torrevieja am 10.12.2022
Schöne Vorweihnachtszeit und Weihnachten und das Fest der
Heiligen Drei Könige in Torrevieja
Gemütlicher Jahreswechsel 2022/2023
Der Winter in Spanien hält Einzug
Zurück von Mallorca wollten wir nun endlich in die Marina zum Überwintern. Als unser Backbordbordmotor ansprang, war die Freude riesengroß. Es blieb uns ein Rätsel, was technisch ausschlaggebend gewesen war. Nach Aussagen des Elektrikers kam bei verkürztem Kabel mehr Leistung an. Der rechte Motor schwieg sich trotz aller Bemühungen jedoch weiterhin aus.
Wir warteten Windstille ab und hofften auf wenig Strömung. Am 10.12.2022 fuhren wir endlich mit einem Motor leicht seitlich versetzend in die Marina Salinas und konnten mit Hilfe des Bootsnachbarn festmachen. Es war vollbracht. Piet schraubte weiter an beiden Motoren: er machte Filterwechsel, entlüftete und drehte so quasi an allen Schrauben. Eines Morgens versuchten wir, wie so oft, beide Motoren zu starten und siehe da, auch der Steuerbordmotor lief langsam an. Seither ist es eine wöchentliche Routine auch bei den sinkenden Temperaturen die Dieselmotoren laufen zu lassen und bisher toi, toi, toi schnurren sie wieder wie zwei Kätzchen im Takt. |
Nun wollten wie ja nicht nur reparierend am Boot zu Gange sein. So verbanden wir den Ersatzteilkauf mit einem schönen Ausflug in die wunderschöne Stadt Murcia im Landesinnern des südöstlichen Spanien. Wir waren dorthin mit dem Leihauto etwas über eine Stunde unterwegs. Die Stadt ist einfach prachtvoll anzuschauen mit ihrer Kathedrale mit barocken und gotischen Elementen auf der Plaza Cardinal Belluga, dem schönen Rathaus, der Fußgängerzone mit eleganten Geschäften, den Gartenanlagen und dem Flair einer Universitätsstadt mit vielen jungen Leuten in den Cafés. Ich hatte mich sofort in diese Stadt verliebt und wäre gern noch geblieben. Jedoch war die Fahrt verbunden mit dem Besuch von zwei Baumärkten, um wieder Kleinkram und einen Generator zu erstehen. Erfüllt von schönen neuen Eindrücken kehrten wir auf unseren Albatros zurück.
Inzwischen war die Vorweihnachtszeit in Torrevieja in vollem Gange. Die Beleuchtung war anders als bei uns, wirkte zunächst kitschig auf mich, war in der Dunkelheit jedoch schön anzuschauen. Überall bunte elektrische Beleuchtung. Auf der Plaza de la Constitutión stand ein leibhaftiger Tannenbaum üppig geschmückt. Seitlich war eine Krippe aufgebaut, die die Weihnachtsgeschichte in Szenen erzählte. Jeden Tag wurde eine Station mehr beleuchtet, bis Heiligabend alles illuminiert war. So wanderten wir abends oft in die Stadt und genossen die Atmosphäre. Auf dem Platz waren häufig Musikvorführungen. Einmal schenkten dort Frauen etwas anderen hochprozentigen Punsch aus, der uns regelrecht umhaute. Was war in diesem Getränk außer Rotwein enthalten? |
In den Wochen vor Weihnachten gab es nicht diesen Geschenkekaufwahn, den wir in Deutschland kennen. Es war eher ein Treffen mit Familie, Freunden und Bekannten immer noch draußen sitzend und sich munter unterhaltend. Natürlich durfte Feuerwerk nicht fehlen. Einmal war es im Zusammenhang mit einer Prozession: eine Marienstatue wurde durch die Menschenmenge getragen. Eine Woche lang wird jedes Jahr das Fest zu Ehren der „Inmaculada Concepción“ begangen. Sie ist die Patronin von Torrevieja.
Am 22.12.2022 scheint die ganze Nation im Fernsehen der Weihnachtslotterieverlosung „EL Gordo“ zu folgen. Dies ist Tradition und gehört zu ‚Maria und Josef mit dem Christuskind’ einfach dazu. Überall in Torrevieja verkauften an kleinen Tischchen, meist behinderte Menschen, die Lose. Da ich das System noch nicht ganz verstand , widerstand ich, uns Lose zu kaufen. Irgendwie war auf jeden Fall in der Weihnachtszeit in der Stadt immer etwas los. Mit dem Heilige Dreikönigstag (Reyes Magos) endet diese Zeit. An diesem Tag haben die Kinder ihre Bescherung.
Am 22.12.2022 scheint die ganze Nation im Fernsehen der Weihnachtslotterieverlosung „EL Gordo“ zu folgen. Dies ist Tradition und gehört zu ‚Maria und Josef mit dem Christuskind’ einfach dazu. Überall in Torrevieja verkauften an kleinen Tischchen, meist behinderte Menschen, die Lose. Da ich das System noch nicht ganz verstand , widerstand ich, uns Lose zu kaufen. Irgendwie war auf jeden Fall in der Weihnachtszeit in der Stadt immer etwas los. Mit dem Heilige Dreikönigstag (Reyes Magos) endet diese Zeit. An diesem Tag haben die Kinder ihre Bescherung.
Nun erst einmal zurück, wie wir nun die Vorweihnachts- und Weihnachtszeit in diesen südlichen Gefilden verlebt haben: es war für uns beide befreiend, in keine Geschenke-Kauf-Rennerei zu verfallen. Es war unglaublich schön dieses andere Treiben in der Stadt zu beobachten. Wir machten uns jeden Tag auf , bummelten umher , genossen eine Tüte mit frisch zubereiteten ‚Churros’ (in Fett ausgebackenes Gebäck in längeren Strängen. Vom Teig her ähnlich unseren Mutzen) und kehrten in einem der vielen gemütlichen Cafés ein. So genossen wir diese Zeit völlig stressfrei und besinnlich. Als Weihnachten nahte, buchten wir in einem französischen Restaurant für den ersten Weihnachtstag einen Tisch. Heiligabend verlebten wir gemütlich und festlich an Bord. Meine Lieben vermisste ich an diesem Tag schon arg. |
Es war zusammen über die Jahrzehnte immer ein schöner Tag mit Kirchbesuch, Spielen, Bescherung, Raclette Essen und gemütlichem Beisammensein. Die Telefonate mit meinen Lieben machten mir Sehnsucht nach Hause.
Hier nun an Bord verlief alles viel schlichter, hatte jedoch etwas Neues und Schönes.
Am ersten Weihnachtstag brachen wir schön gekleidet in das französische Restaurant auf. Anders als vorher erfragt, konnten wir nur das Weihnachtsmenu bestellen und nicht für Piet á la carte. Nach ein wenig Diskussion ergab sich mein Mann und genoss das Menu und den vorzüglichen Wein. Nach Stunden bummelten wir völlig gesättigt und weinselig zurück aufs Boot.
Hier nun an Bord verlief alles viel schlichter, hatte jedoch etwas Neues und Schönes.
Am ersten Weihnachtstag brachen wir schön gekleidet in das französische Restaurant auf. Anders als vorher erfragt, konnten wir nur das Weihnachtsmenu bestellen und nicht für Piet á la carte. Nach ein wenig Diskussion ergab sich mein Mann und genoss das Menu und den vorzüglichen Wein. Nach Stunden bummelten wir völlig gesättigt und weinselig zurück aufs Boot.
So vergingen die Festtage und das Jahresende kündigte sich an. Den Geburtstag von meiner Tochter Isi verbrachte ich nicht mit ihr zusammen. Ganz ungewöhnlich, da zum Jahresende meist alle frei hatten, und wir vor Sylvester schon aus dem Feiern nicht mehr heraus kamen.
Nun ist halt so vieles ganz anders.
Nun ist halt so vieles ganz anders.
Sylvester verbrachten wir gemütlich an Bord. Schlag 24.00 Uhr begrüßten wir das neue Jahr mit einem Glas Cava. Das Feuerwerk hielt sich hier in Torrevieja in Grenzen. Wir machten uns nach Mitternacht auf in die Stadt, um uns das Treiben anzuschauen. Viele Menschen waren flanierend unterwegs, wünschten ein fröhliches ‚Feliz año nuevo’. Als wir in einer Bar einkehrten, wurden uns auf einem Holzspieß zwölf Weintrauben gereicht. Piet erklärte mir diese spanische Tradition: die Weintrauben werden im Takt der Glockenschläge, die das neue Jahr, ankündigen ganz schnell verzehrt. Sie sollen im neuen Jahr Glück und Wohlstand bringen. So aßen wir mit Verspätung die köstlichen ‚Trauben des Glücks’ und begrüßten das neue Jahr noch einmal. Dieser Brauch in seiner Symbolik hat etwas und kann von uns gern übernommen werden! |
Mit dem neuen Jahr zogen langsam unangenehme Temperaturen ein. Tagsüber immer noch bis 16 Grad warm, kühlte es nachts bis vier Grad Celsius ab. Ein Heizlüfter musste her. Der Salon ist seither schön geheizt. In der Schlafkoje ist eine zweite Decke, ein aneinander kuscheln und eine Wärmflasche angesagt. So kommen wir hier gut durch den Winter.
Schöne Highlights im Januar 2023 erwarteten uns.
Doch davon mehr im folgenden Bericht
Schöne Highlights im Januar 2023 erwarteten uns.
Doch davon mehr im folgenden Bericht
Erreichen des spanischen Festlandes mit Ankern und Festmachen etappenmäßig in Calpe, Villajoyosa und Alicante.
Eine schöne Woche zusammen mit Piet’s Tochter Marisol an Bord in Alicante.
Weiterfahrt nach Torrevieja, die endgültige Entscheidung diesen Winter den Atlantik nicht zu Überqueren ist gefallen;
Suche nach einem Liegeplatz zum Überwintern in Südspanien;
die Motoren starten nicht; wir kommen nicht aus dem Hafenbecken.
Weiter Ankern bei Starkwind und Flug nach Mallorca zum 30. Geburtstag von meinem Sohn Fabi
Eine schöne Woche zusammen mit Piet’s Tochter Marisol an Bord in Alicante.
Weiterfahrt nach Torrevieja, die endgültige Entscheidung diesen Winter den Atlantik nicht zu Überqueren ist gefallen;
Suche nach einem Liegeplatz zum Überwintern in Südspanien;
die Motoren starten nicht; wir kommen nicht aus dem Hafenbecken.
Weiter Ankern bei Starkwind und Flug nach Mallorca zum 30. Geburtstag von meinem Sohn Fabi
Bei immer noch gutem Wetter und passendem Wind erreichen wir nach 65 Seemeilen Ende Oktober 2022 das spanische Festland und sind ein wenig geschockt über die total verbaute Küste. Nun ja, alle wollen einen Platz an der Küste mit Sonnenschein. Calpe oder auf katalan Calp wird unser 1. Ankerziel und ist durch einen großen Fels im Meer einfach schön anzuschauen. Ich fotografiere den Felsen mit seinen je nach Lichteinfall immer wechselnden Maserungen vorbeisegelnd von allen Seiten. In gebührendem Abstand von ihm bringen wir unseren Anker aus. Da wir nachmittags angekommen sind, motoren wir mit unserem Dingi an Land, erkunden den Ort und suchen mal wieder nach kleinen Ersatzteilen fürs Boot.
Schließlich finden wir ein gemütliches Café an der Promenade und lassen die flanierenden Menschen an uns vorbeiziehen. Es ist Ende Oktober, angenehm warm, und hier versammeln sich Menschen aus aller Herren Länder, zumindest was sich uns aus dem Sprachengewirr erschließt. Wir fahren zurück zum Boot und haben vor der Küste eine ruhige Nacht. Am nächsten Tag segeln wir entlang der Küste an Benidorm vorbei. Dieser Ort mutet von weitem mit seinen hohen Gebäuden wie Klein-Manhattan an. Kaum zu glauben, dass in den 60-ziger Jahren hier ein kleiner Fischerort war und wie schade auch. Weiter ging es nach Villajoyosa. Hier waren wir uns von der Beschilderung her nicht sicher, ob wir ankern durften. So fuhren wir in den Hafen hinein, legten an einer geschlossenen Dieseltankstelle zunächst provisorisch an. |
Neben uns lag ein Segler aus Frankreich zu dem Piet ging um sich zu erkundigen, ob wir hier für eine Nacht liegen bleiben könnten. Als er zurückkehrte, bemühten wir uns über Funk ganz schnell um einen Platz in der Marina. Der Franzose hatte hier vor der Küste eine böse Überraschung erlebt: er ankerte vor der Küste, fuhr mit seinem Dingi an Land, und als er zurückkehrte... war sein Boot weg! Kurzerhand hatte die Küstenwache das Schiff auf den Haken genommen und in den Hafen geschleppt. Der Segler erhielt ein kräftiges Bußgeld. Der hatte sich, als er Piet seine Geschichte erzählte, immer noch nicht ganz von seinem Schrecken erholt und wirkte, schimpfend über die spanische Küstenwache, recht zerknirscht über sein Missgeschick. Gut, dass man miteinander redet.
Als wir den Liegeplatz eingenommen hatten, war wenigstens eine schöne warme Dusche unerwartet gesichert. Danach machten wir uns auf, diese Schokoladenstadt an der Costa Blanca mit ihrem schönen Namen „La Vila Joyosa’ zu Deutsch die fröhliche Stadt, ein wenig zu erkunden. Die Schokoladenmarken aus diesem Ort entdeckten wir erst später in Alicante so richtig. Hmmh, ausgesprochen lecker!
Als wir den Liegeplatz eingenommen hatten, war wenigstens eine schöne warme Dusche unerwartet gesichert. Danach machten wir uns auf, diese Schokoladenstadt an der Costa Blanca mit ihrem schönen Namen „La Vila Joyosa’ zu Deutsch die fröhliche Stadt, ein wenig zu erkunden. Die Schokoladenmarken aus diesem Ort entdeckten wir erst später in Alicante so richtig. Hmmh, ausgesprochen lecker!
Wir kletterten eine Anhöhe hinauf, sahen viele bunt gestrichene Häuschen aufgemalt hinter einem Handlauf, die wir dann am nächsten Tag beim Auslaufen in der Realität sahen. Begleitet wurden wir von vielen wohl ernährten Katzen, die sich in der Abendsonne räkelten und die letzten Strahlen sichtlich genossen. Der Ausblick von oben auf die Habeneinfahrt war einfach malerisch. Schade, dass es bald dunkel wurde, und wir vieles nicht mehr so recht sahen. Das Treiben in dieser Stadt wirkte recht ursprünglich, von Spaniern dominiert und nicht fest in touristischer Hand. |
In einem Café sitzend beobachten wir vier spanische Frauen, die munter miteinander palaverten, und wir machten unsere „Studien“, wie schon so oft auf der Reise. Was ist uns ähnlich und was unterscheidet uns?
Das Miteinander, der natürliche Stolz, das Leben und Treffen mit anderen Menschen außerhalb der eigenen vier Wände, das sich flanierend Zeigen in schöner Kleidung und die Höflichkeit und Herzlichkeit Fremden gegenüber mit gewahrter Distanz zeigt sich uns hier immer wieder. Piet ist das Alles durch sein Leben vor Jahren in Barcelona gut vertraut, und ich beobachte, und die Art gefällt mir, insbesondere der, wie mir scheint, etwas unkompliziertere Umgang miteinander.
Gern wäre ich schon fitter in der spanischen Sprache. Piet übersetzt zwar kräftig, aber wer mich kennt, weiß, dass ich zu gern selbst kommuniziere und Spaß daran habe.
Das Miteinander, der natürliche Stolz, das Leben und Treffen mit anderen Menschen außerhalb der eigenen vier Wände, das sich flanierend Zeigen in schöner Kleidung und die Höflichkeit und Herzlichkeit Fremden gegenüber mit gewahrter Distanz zeigt sich uns hier immer wieder. Piet ist das Alles durch sein Leben vor Jahren in Barcelona gut vertraut, und ich beobachte, und die Art gefällt mir, insbesondere der, wie mir scheint, etwas unkompliziertere Umgang miteinander.
Gern wäre ich schon fitter in der spanischen Sprache. Piet übersetzt zwar kräftig, aber wer mich kennt, weiß, dass ich zu gern selbst kommuniziere und Spaß daran habe.
Nun zurück zu unserem Fortgang des Segeltörns. Wir haben unser nächstes Ziel Alicante vor Augen. Dort wollen wir rechtzeitig ankommen um Marisol, Piet’s Tochter, zu treffen und eine Woche miteinander zu verbringen. So brechen wir am 31.10.2022 auf, tanken noch und machen uns auf die kurze Strecke in die Marina Deportiva del Puerto de Alicante. Diese Marina direkt vor Alicante gelegen ist recht groß und es ist einfach schön von der Lage her in diese pulsierende schöne Stadt zu gelangen. Wir haben vom Boot aus den Berg mit dem Castillo de Santa Bárbara im Blick und genießen diese Sicht tagsüber und mit der abendlichen Beleuchtung. So erkunden wir schon einmal diese Stadt einen Tag bevor Marisol ankommt. Um die Marina herum fallen uns die emsigen Bauarbeiten auf, und wir finden den Grund heraus: Anfang Januar 2023 startet hier das ‚Ocean Race’, ein Riesenevent, und wir notieren uns schon einmal diesen Termin. Auch Boris Herrmann aus Deutschland soll mit seinem Team ‚Malizia’ dabei sein. |
Diese Stadt mit ihren über 300 000 Einwohnern, ihren majestätischen Straßenzügen, einer Universität und einem reichhaltigen kulturellem Leben gefällt uns aus Anhieb. Beim Umherbummeln geraten wir in eine Veranstaltung mit Aufführungen von Jugendlichen mit klassischer Musik und Flamencotanz im Freien. Das ist so recht nach meinem Geschmack und wir verweilen ein wenig bis Piet unruhig wird, der dieses auf der Stelle stehen oder sitzen nicht so recht mag. Also geht es weiter und so gelangen wir an einen durch einen Gummibaum überdachten Platz an der Rambla Ménez Núñez mit seinen netten Cafés und ergattern einen Platz für einen Sundowner bzw. Café con leche.
Hier pulsiert so richtig das Leben. Einheimische und Touristen mischen sich, und es macht einfach Freude, ein Teil davon zu sein. Mit ersten Eindrücken von dieser Stadt kehren wir über die wunderschöne Hafenpromende‚ den ´Passeig Esplanada d’Espanya’ mit dem weiß-rot-schwarzen Wellenmuster auf dem Boden, zurück auf unser Boot und genießen im Freien sitzend den Sonnenuntergang. Es ist Anfang November und immer noch angenehm warm. Am nächsten Tag erwarten wir gegen Mittag Marisol. Erst einmal frühstücken wir geruhsam. Die Zeiten haben sich inzwischen so auf 10.00 Uhr hinbewegt. Ich empfinde es als großen Luxus, heraus aus einem getakteten Leben, das bei mir kurz nach sechs Uhr morgens begann, ausschlafen zu können. Bin ich doch eher eine Nachteule. Piet steht meist früher auf und erledigt seine Arbeiten am Laptop oder liest die Zeitung bevor er mich weckt. Gegen Mittag machen wir uns rechtzeitig auf den Weg zum Bahnhof. Nach kurzer Wartezeit in der Bahnhofshalle, auf den Bahnsteig gelangt man ohne gültiges Ticket nicht, (ich finde es eine gute Lösung der Fahrkartenkontrolle) öffnet sich die Sperre und Marisol steht ganz pünktlich vor uns. |
Die herzliche Begrüßung zwischen Vater und Tochter, die wir seit März nicht mehr getroffen haben ist ganz wunderschön zu beobachten. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg und kehren erst einmal in einer Bar ein, um uns mit Tapas zu stärken. Munter tauschen wir uns über Marisol’s Erlebnisse und unsere aus. Zurück an Bord zeigen wir ihr unseren Kat und Marisol, die ein Leben an Bord gut kennt, bezieht die Besucherkoje und fügt sich ganz unkompliziert und selbstverständlich ein. Gemeinsam ziehen wir los und besuchen das Museum für zeitgenössische moderne Kunst. Wir stellen zusammen fest, dass wir uns mehr davon versprochen haben. Die Architektur des Gebäudes allerdings fasziniert am meisten. |
Der anschließende steile Aufstieg zum mittelalterlichen Castillo de Santa Bárbara war dann etwas schweißtreibend. Eine willkommene Abkühlung waren auf halber Höhe arkadenförmige Wasserspiele durch die wir ausgelassen hindurch liefen. Lebensfreude pur! Ich war zum Schluss klatschnass. Der Ausblick über die Bucht von Alicante war ein weiteres Highlight. Oben beim Kastell angekommen tummelten sich noch eine Menge Touristen, was unserem eigenen Besichtigungsdrang mit den wunderschönen Blicken auf Alicante keinen Abbruch tat. Wieder alle Stufen hinabsteigend fanden wir eine kleine Bodega, wo Marisol und Piet schöne Tapas auswählten, die mehr als reichlich waren. Gut gesättigt, ich will nicht sagen, rollten wir den Berg hinab und ruhten uns aus. Am Abend erlebten wir dann noch einen gigantischen Sonnenuntergang. Am nächsten Morgen wünschte sich Marisol eine kleine Segeltour. Gesagt, getan: aus der Marina motort, Segel gesetzt und bei schönstem Wetter und nicht allzu viel Wind unternahmen wir einen kleinen Törn vor Alicante. In der Novembersonne uns sonnend lagen wir dösend vorne im Netz. Doch aufgepasst, wir drohten in ein Regattafeld hinein zu segeln. Piet manövrierte uns geschickt wieder heraus. Nach 2-3 Stunden ging es wieder in die Marina und dabei hatten wir eine neue Steuerfrau: Marisol steuerte unseren Kat geschickt zurück zum Liegeplatz unter den Augen eines wohlwollenden Skippers. Piet enthielt sich seiner sonst üblichen ergänzenden Bemerkungen gänzlich und war stolz auf seine Tochter. |
Glücklich und zufrieden beendete sich ein weiterer Tag.
Am nächsten Morgen ließ ich Vater und Tochter einmal allein an Bord. Als neu hinzugekommene Partnerin weiß ich in Bezug auf meine Kinder, dass eine alleinige gemeinsame Zeit der Ursprungsfamilie einfach auch einmal gut tut.
So bummelte ich durch die Altstadt von Alicante und erledigte die anstehenden Essenseinkäufe. Später trafen wir uns zu dritt wieder.
Die Tage zu dritt verflogen nur so und Marisol’s Abreise stand bevor. So fanden wir uns wieder in der Bahnhofshalle ein und verabschiedeten uns voneinander. Es hatte richtig Freude gemacht, sie mit an Bord gehabt zu haben. Nun ist unsere Besucherkoje eingeweiht und wer immer Lust auf einen Alltag an Bord hat, kann uns gern besuchen kommen. Wir freuen uns!
Für uns hieß es nun auch Abschied nehmen von Alicante und wir segelten am Morgen des 7.11.2022 ins 26 Seemeilen entfernte Torrevieja.
Dort ankerten wir auf fünf Meter Wassertiefe im Hafenbecken.
Am nächsten Morgen ließ ich Vater und Tochter einmal allein an Bord. Als neu hinzugekommene Partnerin weiß ich in Bezug auf meine Kinder, dass eine alleinige gemeinsame Zeit der Ursprungsfamilie einfach auch einmal gut tut.
So bummelte ich durch die Altstadt von Alicante und erledigte die anstehenden Essenseinkäufe. Später trafen wir uns zu dritt wieder.
Die Tage zu dritt verflogen nur so und Marisol’s Abreise stand bevor. So fanden wir uns wieder in der Bahnhofshalle ein und verabschiedeten uns voneinander. Es hatte richtig Freude gemacht, sie mit an Bord gehabt zu haben. Nun ist unsere Besucherkoje eingeweiht und wer immer Lust auf einen Alltag an Bord hat, kann uns gern besuchen kommen. Wir freuen uns!
Für uns hieß es nun auch Abschied nehmen von Alicante und wir segelten am Morgen des 7.11.2022 ins 26 Seemeilen entfernte Torrevieja.
Dort ankerten wir auf fünf Meter Wassertiefe im Hafenbecken.
Mit dem Dingi fuhren wir regelmäßig entweder in die Marina Salinas oder machten in der Marina International fest. Bei Letzterer kamen wir nur vom Gelände, wenn gerade jemand mit seiner Karte ein- oder ausfuhr. So hatten wir einige Male länger zu warten bis wir in die Stadt gelangten. Torrevieja ist baulich eine nicht so schöne Stadt, jedoch begriffen wir schnell, was hier so besonders ist. Es leben Menschen aus über 134 Nationen friedlich zusammen. Mit über 83.000 Einwohnern sind die Spanier mit 45 % vertreten, der Rest ist zugereist und es fügt sich unglaublich zusammen. Das Klima ist hier auch in den Wintermonaten recht ausgeglichen. So, das bekamen wir schon einmal heraus. Jedoch war uns noch nicht ganz klar, wo wir überwintern wollten.
Denn unsere Atlantiküberquerung in die Karibik würden wir dieses Jahr endgültig nicht mehr machen.
Denn unsere Atlantiküberquerung in die Karibik würden wir dieses Jahr endgültig nicht mehr machen.
So besorgten wir uns ein Mietauto und bereisten die Umgebung. Wir besichtigten die Umgebung und fuhren nach Cartagena, Almeria und Almerimar und beschlossen, dass unser derzeitiger Standort Torrevieja zur Überwinterung uns am Meisten gefiel, da es weiter im Westen vom Wind her mehr brauste und stürmte. Die Autotouren brachten uns eine gute Übersicht der Region: weitläufige Orangen-, Mandarinen- und Zitronenplantagen säumten unseren Weg. Im Hintergrund die Berge. Ich konnte nicht anders: ich bat Piet anzuhalten, um uns einen Vorrat an Zitrusfrüchten anzulegen. Das ganze Auto war vom frischen Duft erfüllt. War es nun Mundraub oder das öffentliche Bedienen an den Straßenrändern? Ich lasse es einmal dahingestellt. Allerdings stockte uns der Atem, als wir in die Region um die Stadt Almeria und Almerimar kamen: über Kilometer mit Plastikplanen überspannte Flächen, von wo aus fast das gesamte Gemüse und Obst ins weitere Europa insbesondere nach Deutschland exportiert werden. Da steht an den Verpackungsgebäuden auch oft Bio drauf. Die Arbeitsbedingungen der meist aus Afrika illegalen gekommenen, arbeitenden Menschen sind jedoch unwürdig. Ein wirklich kaum zu ertragender Zustand. |
Wir essen nun an Bord seit geraumer Zeit kaum noch Fleisch, was bleibt da noch übrig zu kochen? Genauer darüber nachdenken, macht es echt schwierig.
Zurück von unserer Tour wollten wir nun vom Ankerplatz in die Marina Salinas verlegen. So starteten wir unsere Motoren, wir versuchten es jedenfalls. Doch auf beiden Seiten gab es keinen Laut mehr. Was war das schon wieder? Piet und der Elektriker fanden heraus, dass zwei unserer Batterien tiefentladen waren. Die vier anderen waren recht schwach, konnten jedoch mit einem schnell gekauften Generator wieder aufgeladen werden. Durch ein neu erworbenes Reisebügeleisen vom Chinesen hatte ich den alten Batterien wohl den Rest gegeben. Dieses Gerät braucht über 2000 Watt Leistung! Im eigenen Haushalt habe ich mir über die Leistung und den Verbrauch der einzelnen Geräte keine Gedanken gemacht. Der hinzugezogene Elektriker mit seinem Auszubildenden kam ganz zuverlässig und dachte sich bestimmt seinen Teil. Dreimal holte Piet ihn mit unserem Dingi an Bord. Als die Elektronik dann wieder einwandfrei lief, wollten die Motoren immer noch nicht anspringen und langsam wurde es ankernd vom Wind her auch ungemütlich.
Zurück von unserer Tour wollten wir nun vom Ankerplatz in die Marina Salinas verlegen. So starteten wir unsere Motoren, wir versuchten es jedenfalls. Doch auf beiden Seiten gab es keinen Laut mehr. Was war das schon wieder? Piet und der Elektriker fanden heraus, dass zwei unserer Batterien tiefentladen waren. Die vier anderen waren recht schwach, konnten jedoch mit einem schnell gekauften Generator wieder aufgeladen werden. Durch ein neu erworbenes Reisebügeleisen vom Chinesen hatte ich den alten Batterien wohl den Rest gegeben. Dieses Gerät braucht über 2000 Watt Leistung! Im eigenen Haushalt habe ich mir über die Leistung und den Verbrauch der einzelnen Geräte keine Gedanken gemacht. Der hinzugezogene Elektriker mit seinem Auszubildenden kam ganz zuverlässig und dachte sich bestimmt seinen Teil. Dreimal holte Piet ihn mit unserem Dingi an Bord. Als die Elektronik dann wieder einwandfrei lief, wollten die Motoren immer noch nicht anspringen und langsam wurde es ankernd vom Wind her auch ungemütlich.
So kniete sich Piet per Videoanleitung immer wieder in die Motorenreparatur hinein. Anschließend hing er kopfüber oder zusammengekauert im Motorraum. Mit Adipositas hätte er keine Chance gehabt an die Motoren zu gelangen. Doch es tat sich zunächst einfach nichts. Das Ganze war frustrierend und unsere Laune war nicht mehr die Beste. Da wir meinen Sohn Fabi zu seinem 30. Geburtstag auf Mallorca überraschen wollten, buchte ich mitten in unserem Motor- Elektronik- Dilemma einen Flug für den 1.12. nach Mallorca. Für diesen Tag und die Folgetage war Starkwind in Torrevieja angesagt. Immer wieder überlegten wir, was zu tun sei. Ankernd liegen bleiben und vertrauen, sich in die Marina schleppen zu lassen oder Piet bleibt an Bord? Unter seelischer Anspannung entschieden wir uns zu fliegen im Vertrauen, dass der Anker halten würde. Mit dem Bus machten wir uns am Frühnachmittag von Torrevieja aus auf den Weg zum Flughafen Alicante. Unser Flug am Abend verlief reibungslos. |
Lediglich das Auto auf Mallorca abzuholen gestaltete sich schwierig, da wir außerhalb des Flughafengebäudes eine Billigvermietung hatten. Schließlich saßen wir in kleinem Fiat 500 und flitzten damit nach Algaida zur Finca der Eltern von Kioma. Unser Klingeln wird erst gar nicht wahrgenommen. Schließlich öffnet sich das Tor, wir fahren von Fabi und seinen Gästen unbemerkt auf den Hof, schleichen uns ans Haus an, die Tür geht auf und mein Sohn kann es kaum fassen, dass wir leibhaftig im Raum stehen. Wir liegen uns weinend in den Armen. Einen Tag vorher waren schon fünf Freunde überraschend aus Deutschland eingeflogen und am nächsten Tag werden noch seine geliebte Schwester Isi und sein Vater mit Frau kommen. Ganz schön viel Emotionen an einem 30. Geburtstag, den mein Sohn ursprünglich gar nicht feiern wollte.
Der nächste Tag ist dann durch ein Missverständnis und von einer noch verkaterten Gesellschaft etwas überschattet. Dann kommt der Rest der Familie und das Hallo ist wieder groß und sehr emotional. So vergeht das Wochenende wie im Fluge. Piet, der nur wenige der Gäste kennt, beginnt sich zurückzuziehen. Smalltalk ohne Vertiefung in ein Thema ist nicht sein Ding. Alles vielleicht ein wenig viel und dann noch die Sorge um unser Boot. So fliegen wir etwas vom Feiern erschöpft am Sonntag nach Alicante zurück und erwischen den letzten Bus nach Torrevieja. Es muss geregnet und gestürmt haben, so sieht es auf den Straßen jedenfalls aus. |
Als wir kurz vor Mitternacht mit dem Dingi unseren „Albatros“ erreichen, schaukelt er friedlich leicht auf den Wellen und alles ist in Ordnung. Wenn nur unsere schweigenden Motoren nicht wären.
Dazu jedoch mehr in der anschließenden Geschichte.
Dazu jedoch mehr in der anschließenden Geschichte.
Wiedersehen mit meinem Sohn Fabian und Kennenlernen seiner tollen „Schwiegerfamilie“;
Unerklärlicher Wasserschaden an Piet’s Laptop und Streit um die Verursachung, Erneute Zeitverzögerung durch Reparatur und starke Winde;
Besuch von unseren Bootsnachbarn aus Grado und überraschende Wiederkehr unseres Dingianker’s;
Weiterfahrt nach Formentera, ein kleines Juwel neben Ibiza;
Der Motor spuckt kein Wasser
Die Starkwinde umgehend segelten und motorten wir Richtung Mallorca.
Am 06.10.2022 kamen wir wohlbehalten frühmorgens dort an. Unser eigentliches Ziel im Osten der Insel, Cala Ferrera oder Cala Llonga, wurde von Piet verworfen, während ich nach meiner Wache noch selig schlief.
Als ich erwachte war Piet mit den Ankervorbereitungen in einer der Buchten vor Sankt Jordi im Süden der Insel beschäftigt. Ich half schnell das Ankermanöver vorne vorzubereiten. Es war von Sardinien nach Mallorca keine ganz einfache Tour. Wir hatten zwei Tage und zwei Nächte gebraucht und schliefen uns nun erst einmal aus.
Danach rief ich Fabi an, der uns am nächsten Tag besuchen wollte.
Am 06.10.2022 kamen wir wohlbehalten frühmorgens dort an. Unser eigentliches Ziel im Osten der Insel, Cala Ferrera oder Cala Llonga, wurde von Piet verworfen, während ich nach meiner Wache noch selig schlief.
Als ich erwachte war Piet mit den Ankervorbereitungen in einer der Buchten vor Sankt Jordi im Süden der Insel beschäftigt. Ich half schnell das Ankermanöver vorne vorzubereiten. Es war von Sardinien nach Mallorca keine ganz einfache Tour. Wir hatten zwei Tage und zwei Nächte gebraucht und schliefen uns nun erst einmal aus.
Danach rief ich Fabi an, der uns am nächsten Tag besuchen wollte.
Piet entschloss sich zu einer kleinen Reparatur, und ich wanderte Kilometer am Naturstrand mit eingezäuntem Naturschutzgebiet auf der Landseite. Ich begegnete kaum einem Menschen. Das es so etwas auf dieser touristenüberlaufenden Insel gibt. Einfach herrlich! Irgendwie vergaß ich die Zeit. Als ich zu unserer Bucht, wo wir ankerten zurückkehrte, war Piet samt Kat weg. Er hatte das Boot eine Bucht näher an den Ort verlegt. Blöderweise fiel mein Handy just in dem Moment aus, als ich Piet anrufen wollte, dass er mich an Land abholen käme. Na, ich behielt die Ruhe, kaufte mir ein Wasser und lud mein Handy wieder etwas auf und rief an. So holte mich Piet schließlich wieder mit unserem Dingi ab. Tja, schon etwas gereizt über unser Missverständnis, wann ich wieder von meinem Spaziergang zurück wäre, und ich konfrontiert damit, dass das Boot erst einmal weg war, ging Piet an seinen Laptop und blickte auf ein Wasser getränktes Display mit daneben liegender, leerer Wasserflasche. Es war ein Rätsel: wer hatte die Flasche dorthin gestellt? Wir bekamen uns ernsthaft darüber in die Haare: für Piet stand fest, ich sei es gewesen, und ich konnte mich beim besten Willen nicht erinnern überhaupt eine Wasserflasche in der Hand gehabt zu haben. Es half einfach nichts, das Display zeigte trotz intensiver Trocknungsanstrengung keine Regung mehr. |
Auch mein Sohn konnte, als er am nächsten Tag kam, dem Laptop kein Leben einhauchen. Er wusste jedoch, wo in Palma ein Applestore Reparaturservice war. Das überschattete irgendwie mein Wiedersehen mit Fabi, den ich seit Mai 2022 nicht mehr gesehen hatte. Er war inzwischen hier zu seiner Partnerin auf Mallorca gezogen und arbeitet in einer großen Bau-und Immobilienfirma. Und ich freute mich sehr ihn wiederzusehen und in seinem neuen Umfeld zu erleben. |
Er war ganz aufgeschlossen, uns alles zu zeigen. Und ich bewundere ihn und bin ganz stolz, wie er sich trotz Sprachbarriere mit Hilfe seiner Partnerin Kioma und deren Familie auf Mallorca gut einlebt. Wir trafen uns mehrere Male, lernten seine reizende „Schwiegerfamilie“ kennen, die ihn auf ihrer Finca ganz herzlich aufgenommen und lieb gewonnen haben.
Das war für mich einfach schön zu sehen und zu erleben. Wir gingen zusammen essen und verstanden uns gleich gut.
Das war für mich einfach schön zu sehen und zu erleben. Wir gingen zusammen essen und verstanden uns gleich gut.
Durch die Laptopreparatur und die herbstlichen Wetterverhältnisse blieben wir auch auf dieser Insel länger als geplant, erkundeten mit dem Mietauto und dem Bus ein wenig die Insel, die immer auch Gegenden abseits von Touristenströmen bietet. Piet mag dieses Eiland jedoch einfach nicht, weil die Invasion von Deutschen ihn massiv stört. Dabei hatten wir weitere schöne menschliche Begegnungen: Piet kam in einer Bar in ein Gespräch mit einem jungen Spanier, der Lehrer ist und sich mit Piet über Gott und die Welt unterhielt. Beide verstanden sich prächtig. Als wir um unsere Rechnung baten, war alles bereits bezahlt. Ja, das erleben wir auf dieser Reise immer mal wieder. |
Ich hatte in Sankt Jordi einen kleinen Gemüse- und Obstladen entdeckt, wo fast nur Mallorquiner einkauften. Es war dort eine ganz urige, ursprüngliche Atmosphäre. Der Schnack am Verkaufstresen gehörte dazu. Ich beobachtete einfach und war vom gemächlichen Tempo und der Freundlichkeit angetan.
Mit dem Auto erkundeten wir im Nordwesten der Insel den schönen Bergort Valldemossa, der noch durch Touristen ordentlich besucht war. Jedoch hat dieser Ort einfach einen ganz besonderen Charme mit seinem Kartäuserkloster, den verwinkelten Gassen mit den Häusern aus dem 16. Jh., dem Marktplatz und natürlich Frederic Chopin und George Sand, die hier einen Sommer verbracht haben sollen. Damals war es bestimmt ein malerisch, lauschiges Plätzchen. Jetzt sind jedoch zu viele Menschen dort.
Mit dem Auto erkundeten wir im Nordwesten der Insel den schönen Bergort Valldemossa, der noch durch Touristen ordentlich besucht war. Jedoch hat dieser Ort einfach einen ganz besonderen Charme mit seinem Kartäuserkloster, den verwinkelten Gassen mit den Häusern aus dem 16. Jh., dem Marktplatz und natürlich Frederic Chopin und George Sand, die hier einen Sommer verbracht haben sollen. Damals war es bestimmt ein malerisch, lauschiges Plätzchen. Jetzt sind jedoch zu viele Menschen dort.
Trotzdem einfach sehenswert.
An einem anderen Tag setzen wir uns in den Bus und fuhren in den Nordosten der Insel über den sehenswerten Ort Santanyi weiter an die Küste nach Portopetro, wo sehr schöne Ferienanlagen und Häuser zu finden sind, die wir uns ansahen.
So zogen die Tage noch schön warm dahin. Nur an dem morgendlichen und abendlichen Tau und den unbeständigen Winden ließ sich der Herbst wahrnehmen. Wir hatten ankernd ordentlich Schwell und das tat meinem Schwindel gar nicht gut. So wechselten wir zwischen Anlegen in der Marina und unserem Ankerplatz hin und her.
An einem anderen Tag setzen wir uns in den Bus und fuhren in den Nordosten der Insel über den sehenswerten Ort Santanyi weiter an die Küste nach Portopetro, wo sehr schöne Ferienanlagen und Häuser zu finden sind, die wir uns ansahen.
So zogen die Tage noch schön warm dahin. Nur an dem morgendlichen und abendlichen Tau und den unbeständigen Winden ließ sich der Herbst wahrnehmen. Wir hatten ankernd ordentlich Schwell und das tat meinem Schwindel gar nicht gut. So wechselten wir zwischen Anlegen in der Marina und unserem Ankerplatz hin und her.
Als wir wieder in der Marina waren meldeten sich Silke, Fedi und ihre zwei Kinder an, um uns zu besuchen. Sie waren Wochen nach uns in Grado/ Italien gestartet und wollten nun Gas geben, um noch rechtzeitig zur Atlantiküberquerung auf den Kanaren zu sein. Ohne es zu wissen waren sie auch zwei Tage überschneidend in Carloforte, jedoch in einer anderen Marina, und dort hatten wir uns verpasst. |
So kamen sie nun am Sonntag zu uns an Bord. Das Hallo und die Freude uns wiederzusehen war riesengroß. Die Kinder überreichten uns unseren nagelneuen Dingianker, der bei meinem Unfall in Grado beim Überschlag des Bootes verloren gegangen war. Fedi hatte ihn an der Stelle mit einem starken Magneten geborgen. Das war für uns wie ein Riesengeschenk. Und es beweist uns mal wieder, dass die Segler doch ein sehr kameradschaftliches Völkchen sind. Es war ein so vergnüglicher Nachmittag und Abend und die Familie brach mit ihrem Dingi bei ziemlich Wellengang in die entfernt gelegene Bucht auf.
Später erfuhren wir, dass diese nächtliche Fahrt nicht ganz ungefährlich war bei zunehmendem Wind und Wellengang. Als die Familie ihren Katamaran erreichte, stand der unter Wasser, da der Watermaker defekt war und sich die gesamte Wassermenge ins Boot ergossen hatte. Alle vier waren wohl mit Schöpfen bis Mitternacht beschäftigt. Wir hörten bei unserer Weiterreise nach Formentera noch einmal von ihnen. Sie hatten Ibiza angelaufen. Danach habe ich jetzt leider auch auf unsere Weihnachtsgrüße nichts gehört. Und wir hoffen sehr, dass alle fröhlich inzwischen schon über den Atlantik schippern. | Unsere Segelreise setzten wir nach 19 Tagen auf Mallorca fort. Vor Formentera ankerten wir erneut. Der Blick auf diese Insel hat irgendwie den Flair der Karibik. Wir waren dort 2 ½ Tage, gerade noch rechtzeitig vor Saisonschluss, wo fast alle Restaurants und Geschäfte schließen. Zu Fuß und mit dem Bus erkundeten wir diese kleine reizvolle Insel, die wir uns gern noch einmal intensiver anschauen möchten. Ja, so vieles, was wir auf dieser Reise gesehen haben, lädt zum Verweilen und Erkunden ein. |
Wir wollten nun weiter ans spanische Festland, um den Starkwinden, die um diese Zeit häufig im Mittelmeer anzutreffen sind, zu entgehen.
Also hieß es am 29.10.2022 nachts um 02.00 Uhr Anker auf; jedoch „spuckte" unser rechter Motor kein Wasser. Oh weia!! Piet hatte mir geradezu eingebläut, immer darauf zu achten, dass der Auspuff Wasser „spuckt“, da sonst der Motor überhitzt und Schaden nimmt. Piet war ganz aufgeregt, rannte in den Motorraum und konnte nach kurzer Zeit den Schaden identifizieren.
Also hieß es am 29.10.2022 nachts um 02.00 Uhr Anker auf; jedoch „spuckte" unser rechter Motor kein Wasser. Oh weia!! Piet hatte mir geradezu eingebläut, immer darauf zu achten, dass der Auspuff Wasser „spuckt“, da sonst der Motor überhitzt und Schaden nimmt. Piet war ganz aufgeregt, rannte in den Motorraum und konnte nach kurzer Zeit den Schaden identifizieren.
Es war der Keilriemen, der durchgescheuert war. Gott sei Dank nichts Gravierenderes. Also wieder hinlegen und schlafen, soweit das bei der Aufregung möglich war. Mit dem Dingi fuhren wir die weite Strecke am Morgen in den Hafen und fanden in einem Nautikshop den passenden Keilriemen. Zurück zum Boot, den Keilriemen wechseln, den Impeller vorsichtshalber auch getauscht und nach 12 ½ Stunden erneuter Start ans spanische Festland. Wie ihr seht, ist keiner gefeit vor diesen unverhofften Überraschungen. |
Der Herbst mit seiner Witterung hält Einzug und behindert unsere Weiterfahrt zu den Balearen
die kleine Insel St. Pietro wächst uns ans Herz und lässt uns in der Marina Sifredi den Starkwinden trotzen
Lagerungsschwindel nimmt mir die Orientierung und wünsche ich meinem ärgsten Feind nicht
anregende schöne menschliche Begegnungen; Überlegungen die Atlantiküberquerung nicht in diesem Jahr zu starten
die kleine Insel St. Pietro wächst uns ans Herz und lässt uns in der Marina Sifredi den Starkwinden trotzen
Lagerungsschwindel nimmt mir die Orientierung und wünsche ich meinem ärgsten Feind nicht
anregende schöne menschliche Begegnungen; Überlegungen die Atlantiküberquerung nicht in diesem Jahr zu starten
Nach kurzem Zwischenstopp sechs Seemeilen vor St. Pietro erreichten wir am 19.9.2022 dieses bezaubernde kleine Eiland. Beim Einlaufen in den Hafen von Carloforte auf St.Pietro waren wir beide sofort in diesen Ort verliebt. Zu beiden Seiten des Hafens gibt es je eine Marina. Wir hatten uns auf Anraten des Australiers, den wir in Teulada auf Sardinien getroffen hatten für die rechts liegende Marina Sifredi entschieden. Zwei hilfsbereite Marineros begleiteten uns mit ihrem Dingi an den Steg und waren uns ganz unaufgeregt behilflich. Hier war wirklich etwas anders. Bürokratie wurde klein geschrieben. Wir regelten die Anmeldeformalitäten erst Tage später und bezahlten im Vergleich eine erschwingliche Liegegebühr. Die Menschen waren unaufgefordert unglaublich freundlich und hilfsbereit. Boote die dort lagen wurden bei aufkommenden Starkwinden, die wir in den 14 Tagen vor Ort häufig hatten, von den Marineros unaufgefordert vertäut und die Leinen kontrolliert . Irgendwie hatten sie ihre Marina sicher im Blick. Die Sanitäreinrichtung war super sauber und gepflegt von einer Putzfrau, die sich auch mit ihrem Job zu identifizieren schien und die Leute ansprach, wenn sie sich daneben benahmen. So standen wir bereitwillig morgens an und warteten bis die Putzfrau hinter jedem Gast sauber machte. Es bot Gelegenheit Kontakte zu knüpfen.
Unser erster Landausflug ins Städtchen führte uns an die Promenade mit Palmen. Von dort aus genossen wir täglich den Blick auf das wunderschöne Panorama auf die benachbarten sardischen Inseln mit ihren Bergketten. All die Tage faszinierte uns diese Aussicht aufs Neue. Carloforte selbst ist eine muntere Kleinstadt mit etwa 6100 Einwohnern, mit einem Zentrum unter riesigen alten Bäumen mit Bänken drum herum, wo man sich trifft und schwatzt. Der Markt am Mittwoch ist eine weitere Gelegenheit sich zu treffen. Fremde, Touristen und Einheimische bilden ein munteres Gemisch. Das Geschäftsleben besteht aus kleinen Geschäften und Ständen und irgendwie ließ sich für unser Boot und unsere Versorgung alles problemlos auftreiben. In sogenannten „Ferreterias“ gibt es neben dem Eisenwaren- und Baumarktsortiment Haushaltswaren jeglicher Art. Alles im Kleinen mit persönlicher Beratung, die von der Verständigung erstaunlich gut klappte. Ein Highlight war ein Kurzwarengeschäft vollgestopft mit Stoffen, Garnen, Wolle, Unterwäsche, Socken etc.. Es gab praktisch alles. Ich kaufte dort Wolle und Stoff. |
Wir waren zwei Wochen dort und die Menschen kannten uns und wir sie. Irgendwie fühlte sich das heimatlich und geborgen an.
Als ich einmal meinen Schlüsselring verloren hatte und in unsere Ferreteria ging, die wir schon häufig besucht hatten, wünschte mir der Besitzer einen schönen Tag und schenkte mir das Teil. Ich war so perplex und erfreut, dass Menschen halt auch so miteinander umgehen können. Anders als sonst in Italien, wo der Tourist eher über den Tisch gezogen wird. Diese Mentalität war hier jedoch komplett anders. Eine andere Begegnung war zum Beispiel auf der nahegelegenen Werft, die zu unserer Marina gehörte. Ich radelte dort mit dem Fahrrad hin, um unseren Fender aufpumpen zu lassen und stand vor einem verschlossenen Zaun. Ein älterer Herr arbeitete an einem alten Boot, sah mich, wir kamen ins Gespräch, er holte den Schlüssel und ließ mich aufs Gelände, um sofort die jungen Marineros zu rufen, die mir helfen sollten. Gesagt getan: Fender aufgepumpt. Ich wollte bezahlen, der junge Mann winkte ab, „gern geschehen“. Ich radelte glücklich und zufrieden von dannen.
Als ich einmal meinen Schlüsselring verloren hatte und in unsere Ferreteria ging, die wir schon häufig besucht hatten, wünschte mir der Besitzer einen schönen Tag und schenkte mir das Teil. Ich war so perplex und erfreut, dass Menschen halt auch so miteinander umgehen können. Anders als sonst in Italien, wo der Tourist eher über den Tisch gezogen wird. Diese Mentalität war hier jedoch komplett anders. Eine andere Begegnung war zum Beispiel auf der nahegelegenen Werft, die zu unserer Marina gehörte. Ich radelte dort mit dem Fahrrad hin, um unseren Fender aufpumpen zu lassen und stand vor einem verschlossenen Zaun. Ein älterer Herr arbeitete an einem alten Boot, sah mich, wir kamen ins Gespräch, er holte den Schlüssel und ließ mich aufs Gelände, um sofort die jungen Marineros zu rufen, die mir helfen sollten. Gesagt getan: Fender aufgepumpt. Ich wollte bezahlen, der junge Mann winkte ab, „gern geschehen“. Ich radelte glücklich und zufrieden von dannen.
Unsere Begegnungen lassen sich so fortsetzen: An unserem Steg lagen mehrere deutsch beflaggte Schiffe. So traf ich beim Schlange stehen vor der Marinatoilette Petra. Wir kamen in ein angeregtes Gespräch, nichtsahnend, dass wir zwei Boote weiter quasi Nachbarn waren. Das fanden wir schnell heraus: Petra kam vorbei und informierte uns, dass am Mittwoch Markttag sei. So zogen Piet und ich gleich los auf diesen wunderschönen Wochenmarkt, der irgendwie auch alles zu haben schien und Treffpunkt des Städtchens ist. Überall wimmelte es von Menschen, die in den Cafés und auf den Bänken saßen und plauderten. Mit leckeren Oliven, getrockneten Tomaten!!, Käse und der landestypischen Art Salami kehrten wir auf unser Boot zurück. Ich lud Petra und ihren Mann Martin zu einem Glas Wein mit unseren erworbenen Leckereien ein. Es war ein anregender Abend, wo wir viel aus dem Leben der beiden erfuhren. Martin, ein zunächst zurückhaltender Mann, hatte als Manager für Siemens lange im Ausland gearbeitet. Petra, immer mit ihm mitziehend, hatte die Familie gemanagt. Nun genossen beide ihren Ruhestand zwischen in der Nähe von Erlangen lebend und ihrem Boot Magic Gaiganz (eine Fountaine Pajot Lipari) in Carloforte pendelnd. Die eigentlich vor ein paar Jahren geplante Atlantiküberquerung war diesem Lebensmodell gewichen und beide fühlten sich damit offensichtlich sehr wohl. Sie betonten immer wieder, wie schön es hier sei. Wir beide konnten es nach dieser kurzen Zeit bestätigen und kamen ins Nachdenken hier zu bleiben. |
Peter war mit Motorölwechsel und bestellen eines neuen Raymarine Geräts beschäftigt. Die ankommenden Pakete lagen offen neben dem Marina Büro. Ja, hier kam nichts weg. Das habe ich auf Reisen so nur im Oman erlebt. Wir selbst bewegten uns so auch frei und völlig sicher. Ich schnappte mir unser Klappfahrrad und erkundete die Umgebung. Meine erste Ausfahrt führte mich in ganz abgelegene, einsame, hügelige Gegenden mit kaum Besiedlung. Ich fand ein schon geschlossenes Hotel an einem Steilufer und schließlich kam ich an eine abgelegene wunderschöne Badebucht, La Bobba genannt, mit einer kleinen Bar, wo ich mich ausruhte und erfrischte. Ich fuhr aufs Geradewohl und landete nach vier Stunden wieder in Carloforte mit all den schönen Eindrücken dieser schroff felsigen Insel. Das Ganze unternahm ich noch zweimal, besuchte die alte Thunfischfabrik La Tonnare, wo der berühmte Blauflossenthunfisch, wenn er im Mai, Juni eines jeden Jahres um die Insel schwimmt, in einer einzigartigen Fangmethode mit großen Netzen gefangen und geschlachtet wird. Dieser Tonno rosso wird dann in den Restaurants überall serviert oder kann in sehr teuren Dosen später als Souvenir mitgenommen werden. Ich bin im Mitnehmen von Besonderheiten ja meist nicht kleinlich, aber die kleine Dose kostete über 20 Euro. Das war uns einfach zu viel. Es muss aber wirklich etwas Besonderes sein. Das nächste Mal probieren wir es aus!
An einem Wochenende war ein sogenanntes Couscous Fest. Es erinnert an die Umsiedlung der ligurischen Fischer von der Insel Tabarka (Tunesien) 1738 auf diese kleine sardische Insel. Traditionen, Bräuche und auch der ligurische Dialekt (Tabarchino) sind hier anders als auf Sardinien. Nun zurück zum Fest: die ganze Stadt war mit Ständen, Kunsthandwerk und Musik erfüllt. Couscous gab es in den Restaurants und auf dem Versammlungsplatz unter den großen Bäumen zu kaufen. Das Café dort, in dem wir öfter waren, war total überlaufen. Zwei Stühle an einem Tisch, wo ein einzelner Herr saß, waren frei. Also nachgefragt, ob wir uns dazu setzen könnten. Natürlich war es kein Problem. Wir bestellten unseren Kaffee. Ich kam etwas schleppend mit dem Herrn ins Gespräch bis er Freunde mit an den Tisch bat und ein munteres Gespräch in Gang kam. Eine junge Frau übersetzte ins Englische und erzählte mir, mein Tischnachbar hätte früher perfekt mehrere Sprachen gesprochen, was ihm nach einem traumatischen Ereignis nicht mehr möglich sei. Na, da saß er ja genau richtig neben mir. Er genoss irgendwie das Dabeisein, stand irgendwann auf und verabschiedete sich. Seine Freunde sagten dann, er hätte die ganze Tischrunde bezahlt. |
Ganz verdattert und auch angerührt bummelten wir weiter über das Fest und kauften uns eine Portion Couscous, die wir genüsslich an Bord verspeisten.
Da Piet mit den Arbeiten am Motor noch nicht ganz fertig war, begab ich mich auf meinen dritten Fahrradlandausflug. Rund um die Salzseen radelte ich ins felsige Innenland, bis mich eine dunkle Wolkenwand mitten auf einem Hügel mit einzelnen Häusern in der Ferne erschreckte. Mit voller Kraft trat ich den Rückweg an, glücklicherweise viel bergab auf einer Schotterpiste. In knapp 40 Minuten erreichte ich den Steg, als ein gewaltiges Gewitter mit sturzbachartigem Regenschauer einsetzte. Puh, Glück gehabt. Aber irgendwie hatte ich zwei Tage später einen leichten Infekt und wenig später bekam ich einen Lagerungsschwindel vom Feinsten. Ich konnte mich kaum aufrichten, hatte keine eine Orientierung im Raum. Von einer Minute zur anderen war mir alles entglitten. Die Lagerungsübungen, die ich meinen Patienten/-innen immer gezeigt hatte, kosteten mich ordentlich Überwindung, da sich beim rückwärts Fallenlassen zunächst der Schwindel verstärkt bis man den Kopf auf die Gegenseite gedreht hat. Ich weiß jetzt, wie jämmerlich es sich anfühlt. Der Schwindel begleitete mich noch bis nach Mallorca und kam später noch einmal zurück.
Da Piet mit den Arbeiten am Motor noch nicht ganz fertig war, begab ich mich auf meinen dritten Fahrradlandausflug. Rund um die Salzseen radelte ich ins felsige Innenland, bis mich eine dunkle Wolkenwand mitten auf einem Hügel mit einzelnen Häusern in der Ferne erschreckte. Mit voller Kraft trat ich den Rückweg an, glücklicherweise viel bergab auf einer Schotterpiste. In knapp 40 Minuten erreichte ich den Steg, als ein gewaltiges Gewitter mit sturzbachartigem Regenschauer einsetzte. Puh, Glück gehabt. Aber irgendwie hatte ich zwei Tage später einen leichten Infekt und wenig später bekam ich einen Lagerungsschwindel vom Feinsten. Ich konnte mich kaum aufrichten, hatte keine eine Orientierung im Raum. Von einer Minute zur anderen war mir alles entglitten. Die Lagerungsübungen, die ich meinen Patienten/-innen immer gezeigt hatte, kosteten mich ordentlich Überwindung, da sich beim rückwärts Fallenlassen zunächst der Schwindel verstärkt bis man den Kopf auf die Gegenseite gedreht hat. Ich weiß jetzt, wie jämmerlich es sich anfühlt. Der Schwindel begleitete mich noch bis nach Mallorca und kam später noch einmal zurück.
Da die Windverhältnisse mit ihren Starkwinden von vorne Richtung Mallorca anhielten waren wir 14 Tage auf St. Pietro. Erstmals diskutierten wir, ob es mit der Atlantiküberquerung dieses Jahr überhaupt noch etwas werden würde: die Argumente waren einmal die Zeitverzögerung, dann die Schönheit dieses Ortes!, meine noch nicht ausreichende Segelfertigkeit ( mit so einem erfahrenen Skipper, der alles kann, habe ich mich häufig drauf verlassen und nicht selber ausprobiert) und die Erschöpfung bei Piet selbst. Tja, diese Ehrlichkeit in der Abwägung kann es auch „schwindeln lassen“.
Wir beschlossen den Druck heraus zu nehmen.
Wir beschlossen den Druck heraus zu nehmen.
An unserem letzten Tag trafen wir uns mit einem weiteren Bootsnachbarn und seiner Frau. Susanne und Heinz aus der Nähe von Celle waren für uns eine ganz wunderbare Begegnung. Sie hatten sich hier auf Carloforte gerade ein Ferienhaus gekauft und renoviert. Als ich mit meinem Fahrrad unterwegs gewesen bin, hatte er mich in den Hügeln erkannt und Piet hatte zuvor am Steg einen kurzen Schnack über das Boot von Heinz, das Emden als Heimathafen hatte. Als wir von einem Einkauf auf unser Boot zurückkamen, fanden wir eine Visitenkarte mit einer Abendeinladung zum Sundowner in einem Lokal an der Promenade. Wir trafen uns, und es passte sofort mit uns Vieren. Schade, dass es unser letzter Abend war. Daraus hätte sich ein guter Kontakt entwickelt. Piet unterhielt sich sehr angeregt mit Heinz und ich mit Susanne. Es gab viele Parallelen. |
Wir verabschiedeten uns, und wir hoffen, beide irgendwann wieder zu treffen.
Am 4.10.2022 hatten wir unser Wetterloch um die 260 Seemeilen bei guten Winden anzugehen. Der Abschied von St. Pietro fiel uns beiden sehr schwer, weil die 14 Tage in dieser schönen Umgebung mit seinen Menschen uns so gefallen hat.
Am 4.10.2022 hatten wir unser Wetterloch um die 260 Seemeilen bei guten Winden anzugehen. Der Abschied von St. Pietro fiel uns beiden sehr schwer, weil die 14 Tage in dieser schönen Umgebung mit seinen Menschen uns so gefallen hat.
Nach langer Fahrt bewegtes Ankern im Hafen von Trapani, Diskussion über den geeigneten Liegeplatz, Ruhe finden in der Marina „Vento di Maestrale“, schöne Tage in Trapani, Vorbereitung zur nächsten längeren Fahrt nach Sardinien.
Nachdem wir in pechschwarzer Nacht aus dem Felsengewirr vor Comino / Kemmuna herausmotort waren, brachte Piet unseren Albatros auf Kurs. 160 Seemeilen mit Wind aus Südost lagen vor uns. Es war eine ruhige Fahrt bis auf die letzten sechs Stunden, wo längsseits anrollende Wellen und zunehmende Böen zwischen 5-6 Beaufort uns durchschaukelten.
Müde und erschöpft erreichten wir nach 1 ½ Tagen auf See den Hafen von Trapani / Sizilien, wo ankern erlaubt ist.
Unser Kat schaukelte dort bei ordentlichem Schwell. Mir war es einfach zu viel, und ich wollte in eine Marina, um zur Ruhe zu kommen. Darüber diskutierten wir heftig, und ich hatte dann die Aufgabe die Marinas abzutelefonieren. Nach zwei Absagen erhielt ich eine Reservierung in der Marina di Maestrale. Welch’ Glück: kaum dort angelegt, wurde es unter uns deutlich ruhiger. Unsere Gemüter beruhigten sich bei einem heißen Tee/Kaffee und einem guten Gespräch. Dann meldeten wir uns mit den Papieren an. Es waren stattliche Liegegebühren, aber egal. Bei dem hohen Preis in dieser Marina waren die Sanitäreinrichtungen sehr mäßig: Duschen für Männer und Frauen zusammen in einer Art Bretterbude, immerhin mit kleinem Spiegel, der am nächsten Tag noch eine Rolle spielen sollte. Die Toiletten neben dem Vereinshaus probierten wir erst gar nicht aus.
Müde und erschöpft erreichten wir nach 1 ½ Tagen auf See den Hafen von Trapani / Sizilien, wo ankern erlaubt ist.
Unser Kat schaukelte dort bei ordentlichem Schwell. Mir war es einfach zu viel, und ich wollte in eine Marina, um zur Ruhe zu kommen. Darüber diskutierten wir heftig, und ich hatte dann die Aufgabe die Marinas abzutelefonieren. Nach zwei Absagen erhielt ich eine Reservierung in der Marina di Maestrale. Welch’ Glück: kaum dort angelegt, wurde es unter uns deutlich ruhiger. Unsere Gemüter beruhigten sich bei einem heißen Tee/Kaffee und einem guten Gespräch. Dann meldeten wir uns mit den Papieren an. Es waren stattliche Liegegebühren, aber egal. Bei dem hohen Preis in dieser Marina waren die Sanitäreinrichtungen sehr mäßig: Duschen für Männer und Frauen zusammen in einer Art Bretterbude, immerhin mit kleinem Spiegel, der am nächsten Tag noch eine Rolle spielen sollte. Die Toiletten neben dem Vereinshaus probierten wir erst gar nicht aus.
Spätnachmittags bummelten wir dann in die Stadt, die uns auf Anhieb gut gefiel: eine lebendige Stadt mit einem guten Gemisch von Touristen und Einheimischen. In einer Bar mitten im Fußgängerbereich beobachten wir das Treiben. Ich überlegte mir, wer wohl ein Mafiosi sein könnte; der „Unerbittliche von Trapani‚ Denaro“ stammt schließlich aus dieser Gegend; er ist Anführer der Cosa Nostra und seit Anfang der 90-ziger Jahre untergetaucht. Tja, mit dem Dunklen und Geheimnisvollen dieser Stadt kamen wir als Touristen glücklicherweise nicht in Berührung. Atmosphärisch lag jedoch irgendwie ein Hauch von „Unterwelt“ in der Luft. Am Abend besuchten wir ein Lokal am Hafen. Gut aussehende Antipasti hatten uns angelockt und erwiesen sich geschmacklich als Reinfall. So ging ein abwechslungsreicher Tag zu Ende. Wir schliefen gut und am Morgen hatte sich der Wind beruhigt. Auf zu neuen Taten bat ich Piet, da ich unter meinem Pony nicht mehr herausschauen konnte, mir die Haare zu schneiden. Gesagt getan, marschierten wir zu unseren „exklusiven Duschen“, Piet setzte beherzt die Schere an, fragte kurz, wo er abschneiden solle, und ich dachte, ich hätte gesagt in Höhe der Augenbrauen und ab waren die störenden Haare. Der Blick in den kleinen Spiegel ließ meine Meckifrisur offenbar werden: der Pony links länger als rechts und insgesamt rappelkurz. Bei Piet’s Genauigkeit bei handwerklichen Arbeiten war ich mehr als verdutzt. Sein Kommentar, es wachse ja nach, war auch kein richtiger Trost. Heute -neun Wochen später!-, Mitte November konnte ich endlich eine Korrektur vornehmen. Ohne störende Haare vor den Augen setzten wir unsere Entdeckungstour in Trapani und Umgebung fort. Da die Marina nahe des Fischereihafens lag, besuchten wir den Fischmarkt auf dem es so viele unterschiedliche Fischarten gab, die wir gar nicht kannten. |
Ein Gemüsehändler in einer Seitenstraße mit seinem reichhaltigen Angebot hatte es uns angetan, und wir kauften dort ein. Da wir kaum noch Fleisch essen, ist mal ein neues, unbekanntes Gemüse eine schöne Abwechslung.
Gegen Spätnachmittag kehrten wir wieder in der Bar in der Fußgängerzone ein. Am Nachbartisch saßen zwei recht beschwipste junge Pärchen. Wir kamen miteinander ins Gespräch, da ich mich nach dem Cocktail mit Limoncello und Prosecco erkundigte, der dort vor ihnen stand. Kurzerhand bestellte ich dies köstliche Getränk; Piet blieb bei seinem Cappuccino. Die eine junge recht kommunikative Frau vom Nachbartisch legte den Kopf schief, zog spontan ein Mikrophon aus ihrer Handtasche und meinte, wir würden doch bestimmt aus unserer Zeit ABBA kennen. Sie schmetterte Karaoke-mäßig los, und ich sang amüsiert mit. Es war ein großes Vergnügen. Der Wirt fand es irgendwann störend, schließlich saßen ja noch andere Gäste an ihren Tischen. Kurzerhand wurde keine Alkoholbestellung am Nachbartisch mehr aufgenommen. Das machte auch nichts, denn inzwischen kamen wir neben dem Singen in ein gutes Gespräch. Der neben mir sitzende junge Mann war angehender Psychiater aus Mailand, seine muntere Freundin führte oder besaß ein Dekogeschäft und das andere Pärchen war frisch verheiratet und verbrachte seine Flitterwoche in Trapani. Nach circa zwei Stunden verabschiedeten wir uns von diesen munteren Menschen und gingen bereichert zurück zu unserem Boot.
Gegen Spätnachmittag kehrten wir wieder in der Bar in der Fußgängerzone ein. Am Nachbartisch saßen zwei recht beschwipste junge Pärchen. Wir kamen miteinander ins Gespräch, da ich mich nach dem Cocktail mit Limoncello und Prosecco erkundigte, der dort vor ihnen stand. Kurzerhand bestellte ich dies köstliche Getränk; Piet blieb bei seinem Cappuccino. Die eine junge recht kommunikative Frau vom Nachbartisch legte den Kopf schief, zog spontan ein Mikrophon aus ihrer Handtasche und meinte, wir würden doch bestimmt aus unserer Zeit ABBA kennen. Sie schmetterte Karaoke-mäßig los, und ich sang amüsiert mit. Es war ein großes Vergnügen. Der Wirt fand es irgendwann störend, schließlich saßen ja noch andere Gäste an ihren Tischen. Kurzerhand wurde keine Alkoholbestellung am Nachbartisch mehr aufgenommen. Das machte auch nichts, denn inzwischen kamen wir neben dem Singen in ein gutes Gespräch. Der neben mir sitzende junge Mann war angehender Psychiater aus Mailand, seine muntere Freundin führte oder besaß ein Dekogeschäft und das andere Pärchen war frisch verheiratet und verbrachte seine Flitterwoche in Trapani. Nach circa zwei Stunden verabschiedeten wir uns von diesen munteren Menschen und gingen bereichert zurück zu unserem Boot.
Am nächsten Tag wollten wir mit dem Bus in das auf einem Berg gelegene alte Dorf Erice. Es erwies sich als ein echtes Unterfangen, wir wurden von Busfahrern und Passanten hin und her geschickt. Offenbar fuhren die Busse an diesem Wochenende anders. Den Grund erfuhren wir, als wir nicht aufgebend dann schließlich doch einen Bus erwischten der uns an den Fuß des Berges vom Dorf Erice kutschierte. Weiter ging es mit einer nicht vertrauenserweckenden Seilbahn. Oben angekommen standen wir in einem Menschengetümmel, das den Fahrern eines Motorrennens zujubelte, die den Berg hinauf rasten. Wir sahen Rennwagen der unterschiedlichsten Klassen. Und dabei stehend waren wir trotz des Krachs der aufjaulenden Motoren gefangen vom Enthusiasmus des Publikums und der Fahrer, die sich oben angekommen feiern ließen. Tja, und wir hatten unsere Erklärung, warum die Busse anders bzw. gar nicht fuhren! Irgendwann schlängelten wir uns durch die Menschen hindurch und kamen in dieses wunderschöne, alte, schon in der griechischen Mythologie erwähnte Eryx. Ob der Sohn der Liebesgöttin Aphrodite hier nun geherrscht hat, weiß man nicht so genau. Auf jeden Fall war es in der Antike ein bedeutender Ort mit Venustempel und heute eine Touristenattraktion, schön anzusehen und unter dem Ruf stehend eine Mafiahochburg zu sein. Wir fanden ein wunderschönes kleines Cafe, das „Cafe da Michele“ mit leckeren frisch zubereiteten deftigen Arancini und diversen süßen Leckereien. Piet bestellte uns eine kleine süße Auswahl. Weiter durch die Altstadt bummelnd stach mir ein Korallenarmband ins Auge. Ich konnte kaum widerstehen, doch verließ ich das Geschäft ohne Einkauf. Piet, in guter Laune, schenkte es mir dann später. Immer, wenn ich es jetzt trage, erinnere ich mich an diesen schönen Ausflug. |
Nun hieß es wieder hinunter vom Berg mit der etwas in die Jahre gekommenen Seilbahn und zurück in die Marina. So langsam gingen wir an die Planung eines neuen Etappenzieles auf dem Weg Richtung Mallorca. Unser neues Zwischenziel hieß Sardinien. Dieses Mal lagen 195 Seemeilen vor uns. Wir segelten los, zunächst zu der Trapani vorgelagerten Insel Levanzo, schwammen dort, ruhten uns aus, bevor wir in die Dunkelheit hinein starteten. Rückwärts schauend konnten wir noch lange die Insel Levanzo erkennen, da sich eine Lichterkette entlang des Bergkammes zog. 39 Stunden später erreichten wir bei ruhiger See eine recht abgeschieden gelegene Marina in der Nähe von Teulada auf Sardinien. |
Landschaftlich um uns herum Berge, Natur, kaum Menschen. In einer kleinen Bar versammelten sich die wenigen Segler. Zum Sunset wurden zu den alkoholischen Getränken auf einem kleinen Schieferbrettchen Oliven, Käse, Wurst und das leckere hauchdünne sardische Knusperbrot „Pane Carasau“ gereicht. Eine schöne Beigabe, die uns in Sardinien immer wieder gereicht wurde. Diese Idee sollte die Gastronomie in Deutschland aufgreifen.
Neben uns in der Marina lag ein Australier, der uns von St. Piedro, einer kleinen sardischen Insel vorschwärmte, die bei uns so gar nicht in der Planung Beachtung gefunden hatte.
Neben uns in der Marina lag ein Australier, der uns von St. Piedro, einer kleinen sardischen Insel vorschwärmte, die bei uns so gar nicht in der Planung Beachtung gefunden hatte.
Wir waren zunächst in Teulada von der rauen, schroffen Naturschönheit mit Bergen und Wasser gefangen genommen. Wir mieteten uns ein Auto und erkundeten die Gegend mit wenig Besiedlung im Süden. Beim Umherfahren mieden wir Cagliari, die Hauptstadt, sowie die Smaragdküste mit den touristischen Hotspots, im Norden gelegen. Ich beschäftigte mich mit den geheimnisvollen Nuraghen aus der Bronzezeit, die wie bienenkorbartig mit Steinen aufgeschichtet überall zu sehen waren. Diese Steinhaufen, wie Piet sie bezeichnete, kann man auf Sardinien fast überall sehen. Piet fuhr auf meinen Wunsch zu einer dieser Nuraghen. Und ich wanderte und wanderte -kein Steinhaufen zu sehen- bis ich auf ein englisches Pärchen traf, die mir erklärten, ich hätte zurück zu gehen und dann würde ich sie sehen. Gesagt getan: nun fand ich die eine Nuraghe, überwuchert von Pflanzen. Piet unten wartend, wollte schon eine Vermisstenanzeige aufgeben. |
Wieder im Auto entschlossen wir uns in den Südwesten zu fahren auf die vorgelagerte Insel Sant’ Antioco, die durch einen fünf Kilometer langen Damm mit der Insel Sardinien verbunden ist. Wir landeten im Hauptort Calasetta, wo wir in der Mittagszeit in der menschenleeren Stadt umher bummelten. Zu müde um weiter zu besichtigen traten wir den Heimweg in unsere einsam gelegene Marina an. Wir waren uns einig darüber, dass Sardinien es wirklich wert ist entdeckt zu werden, wenn man Natur und die Kombination von Wasser und Bergen mag. In unserer Marina in Teulada kam es dann bei einer unserer Reparaturanstrengungen zu einer schweren Rippenprellung oder gar zu einem Rippenanbruch bei Piet, als er auf die Tischkante knallte, etwas Schweres jonglierend und festhaltend. Er konnte wochenlang nicht auf der Seite liegen und schlafen, das Atmen schmerzte. Er hat es jedoch inzwischen längst wieder vergessen. Eine Verletzung ist bei unserem schwankenden Untergrund häufig an der Tagesordnung. So langsam sind unsere Blutergüsse rückläufig, da wir uns immer sicherer an Bord bewegen. Dies nur einmal als kleine Anmerkung zu unserem Alltag an Bord. |
Nach vier Tagen sollte unsere Reise nun weiter gehen: da ein Ankern bei Sant’ Antioco aufgrund der Winde nicht infrage kam, erinnerten wir uns an die kleine sardische Insel St. Piedro mit ihrem Ort Carloforte, den der Australier in Teulada genannt hatte. Hierhin brachen wir auf, kamen an und waren beide sofort „verliebt“. Der Aufenthalt dort dauerte zwei Wochen. Wir kamen aufgrund des Wetters und weil es uns dort so gefiel buchstäblich kaum weg. Doch davon handelt der nächste Bericht
Kleines wunderschönes Malta mit Wohlfühleffekt: Piet hatte seine Freude an den häufigen Salut-Böllerschüssen mit anschließendem Feuerwerk; ich mochte den Eiswagen mit Lilli Marleen; Kinnie, ein neu entdecktes Kräutergetränk; die zurückhaltende, freundliche Bevölkerung
Unsere Überfahrt von Sizilien nach Malta teilten wir in zwei Abschnitte:
zuerst segelten wir knapp 30 Seemeilen über 6 Stunden an der sizilianischen Küste entlang nach Portopalo, wo wir in einer Bucht gut ankern konnten, uns ausruhten, um am 27.8.022 nachts um 00.02 Uhr unsere 56 Seemeilen lange Fahrt nach Malta fortzusetzen. Die nächtliche Wache mit der Einschätzung, die Fahrtrichtung anderer Schiffe durch deren Navigationslichter zu erkennen, fällt mir noch schwer. In Zweifelsfällen weckte ich Piet, der es auch geduldig hinnahm. Am meisten fürchte ich Fischerboote, die kreuz und quer ihren Fängen hinterherfahren und in keinem AIS (elektronisches System, das Schiffe ortet und deren Abstand, Fahrtrichtung und Geschwindigkeit übermittelt) auftauchen.
zuerst segelten wir knapp 30 Seemeilen über 6 Stunden an der sizilianischen Küste entlang nach Portopalo, wo wir in einer Bucht gut ankern konnten, uns ausruhten, um am 27.8.022 nachts um 00.02 Uhr unsere 56 Seemeilen lange Fahrt nach Malta fortzusetzen. Die nächtliche Wache mit der Einschätzung, die Fahrtrichtung anderer Schiffe durch deren Navigationslichter zu erkennen, fällt mir noch schwer. In Zweifelsfällen weckte ich Piet, der es auch geduldig hinnahm. Am meisten fürchte ich Fischerboote, die kreuz und quer ihren Fängen hinterherfahren und in keinem AIS (elektronisches System, das Schiffe ortet und deren Abstand, Fahrtrichtung und Geschwindigkeit übermittelt) auftauchen.
Das Wetter mit Wind und Wellen meinten es gut mit uns, und wir kamen vormittags in dem wunderschönen Naturhafen Grand Harbour an. Dort ankerten wir gleich Backbord in der Rinella Bucht. Die Bucht war gefüllt mit Yachten und kleinen Motorbooten, am kleinen Strand waren Familien die grillten und Karaoke Songs lauthals mitsangen. Dann kam ein bunt bemalter Eiswagen, der mit einer Erkennungsmelodie im Stil einer Drehorgel Lilli Marleen spielte. Dies geschah mehrmals am Tag, und wir wurden der Melodie nie überdrüssig, passte es doch geradezu zu Malta und seiner Geschichte. Es war der Beginn von 10 schönen, entdeckungsreichen Tagen auf dieser kleinen Insel. Begrüßt wurden wir zudem durch Salut-Böllerschüsse (wir kamen halt genau in dem Moment in die Hafeneinfahrt!), die sich ganz regelmäßig am Tag wiederholten. Am Abend gefolgt durch Feuerwerke. Piet hatte eine fast kindliche Freude daran, wenn es wieder losging und mit Echowiderhall krachte und dicke schwarze Rußwolken in den Himmel stiegen. Es soll an die Wehrhaftigkeit der Malteser erinnern. Die unglaubliche Luftverschmutzung und das Erschrecken mehrerer Menschen interessiert da scheinbar weniger. |
Zu Beginn hatten wir Orientierungsschwierigkeiten, welcher Stadtteil in diesem großen Hafen denn nun die Hauptstadt Valletta wäre. So gingen wir mit unserem Dingi erst einmal an Land und landeten auf, wie wir später erfuhren, einer der „three cities’’ Birgu (Vittoriosa), Bormla (Cospicus) oder L´Isla (Senglea). Wir gerieten mitten in die Vorbereitungen zu einem Patronatsfest von St. Lorenz: überall standen Heiligenstatuen und überdimensionierte Fahnen, die die engen Gassen und Straßen schmückten; abends wurde die Böllerzeremonie und Feuerwerksrate auf circa Stundentakt maximiert. Mein empfindliches Gehör war wahrlich herausgefordert. Beim Streunen durch die Gassen begegneten uns auf Schritt und Tritt die Johanniter, die hier in Birgu ihre erste Wirkstätte auf Malta hatten und irgendwann zu den Maltesern wurden.
Das traditionelle Brauchtum wird hier noch sehr gepflegt. Die Feiern wechseln sich ab. Eine Woche später gab es auf der Nachbarhalbinsel das nächste Fest und natürlich mit den uns inzwischen vertrauten Böllerschüssen und dem Feuerwerk.
Am zweiten oder dritten Tag hatten wir uns soweit orientiert, dass wir die uns gegenüberliegende Stadt Valletta im Norden des Hafens aufsuchten. Dicht gedrängte Geschichte in der Altstadt mit Großmeistern, einer unglaublich reichausgestatteten St. John’s Co-Cathedral, die von außen karg und spartanisch daherkommt und im Inneren mir die Sprache verschlug: jede Landsmannschaft des Malteserordens scheint sich in der Ausschmückung der Seitenkapellen zu überbieten. Ich war regelrecht überfordert bei der Besichtigung. Ich konnte die einzelnen Details gar nicht mehr wahrnehmen.
Das traditionelle Brauchtum wird hier noch sehr gepflegt. Die Feiern wechseln sich ab. Eine Woche später gab es auf der Nachbarhalbinsel das nächste Fest und natürlich mit den uns inzwischen vertrauten Böllerschüssen und dem Feuerwerk.
Am zweiten oder dritten Tag hatten wir uns soweit orientiert, dass wir die uns gegenüberliegende Stadt Valletta im Norden des Hafens aufsuchten. Dicht gedrängte Geschichte in der Altstadt mit Großmeistern, einer unglaublich reichausgestatteten St. John’s Co-Cathedral, die von außen karg und spartanisch daherkommt und im Inneren mir die Sprache verschlug: jede Landsmannschaft des Malteserordens scheint sich in der Ausschmückung der Seitenkapellen zu überbieten. Ich war regelrecht überfordert bei der Besichtigung. Ich konnte die einzelnen Details gar nicht mehr wahrnehmen.
Die ganze Struktur mit Großmeistern durch die Jahrhunderte mit dem einerseits caritativen Wirken und anderseits dem Machtstreben und kriegerischen Auseinandersetzungen wirkte auf mich irgendwie düster und mysteriös.
Die tolle Ausstellung im Fort St. Elmo über die Gesamtgeschichte Maltas, mit vielen unterschiedlichen Einflüsse auch aus dem Arabischen, wurde sehr gut dargestellt. Beeindruckend war für mich jedoch die geografisch strategische Lage, die diese Insel immer wieder zur Verteidigung zwang. Die unglaublich dicken Befestigungsanlagen sprechen da eine nachweislich deutliche Sprache.
Die letzte große Zerstörung und Belagerung erfuhr Malta von 1940-1942 mit massiven italienischen und deutschen Luftangriffen zusammen mit einer Seeblockade, da der Marinestützpunkt der Briten auf Malta, strategisch im Mittelmeerraum gelegen, sehr interessant war
Die tolle Ausstellung im Fort St. Elmo über die Gesamtgeschichte Maltas, mit vielen unterschiedlichen Einflüsse auch aus dem Arabischen, wurde sehr gut dargestellt. Beeindruckend war für mich jedoch die geografisch strategische Lage, die diese Insel immer wieder zur Verteidigung zwang. Die unglaublich dicken Befestigungsanlagen sprechen da eine nachweislich deutliche Sprache.
Die letzte große Zerstörung und Belagerung erfuhr Malta von 1940-1942 mit massiven italienischen und deutschen Luftangriffen zusammen mit einer Seeblockade, da der Marinestützpunkt der Briten auf Malta, strategisch im Mittelmeerraum gelegen, sehr interessant war
Umso mehr überraschte uns die freundliche, zurückhaltende Art, wie uns die Menschen begegneten. So hatte ich in einem Café auf Birgu ein ganz interessantes Gespräch mit der Besitzerin über die derzeitigen Probleme mit der Teuerungsrate und dem Aufkauf der Immobilien durch vermögende Ausländer, wodurch sich die Bevölkerung Eigentum kaum noch leisten könne. Mit einem Gemüsehändler um die Ecke kam ich auch ins Gespräch, und er erzählte mir, wie die Preise bei seinem Einkauf in die Höhe geschnellt seien, und er es so gar nicht an die Kunden weitergeben könne. Er würde einfach weiter machen; sein Verdienst sei jedoch enorm geschrumpft. Beide klagten nicht, es war eher ein Berichten, was derzeit im Land los sei. Tja, das kennen wir ja wohl europaweit. Nur scheinen die Menschen es anders hinzunehmen. |
Wir jammern daheim irgendwie noch auf einem recht hohen Niveau. Mich ließ es nachdenklich werden, wie alle irgendwie in einem Boot sitzen und ganz ähnliche Probleme haben und scheinbar das Gewohnte so nicht mehr so recht funktioniert. Die Verständigung auf der Insel mit Englisch macht hier vieles möglich, wobei wir überrascht waren, dass z.B. einige Busfahrer und Ladenbesitzer uns nicht verstanden. Malti ist eine ganz ulkige Sprache aus italienisch, englisch, spanischen und arabischen Wörtern. In den drei Cities und Valletta wird sogar unterschiedliches Malti gesprochen. Wir machten keine Anstalten einige Brocken zu lernen und blieben beim Englischen. Einen Tag fuhr Piet in das große moderne Sliema, um uns mal wieder Ersatzteile zu beschaffen. Ich stiefelte derweil noch einmal durch die Straßen und Gässchen des barocken Valletta, schaute mir das wunderbare, schön gestaltete Teatru Manoel aus dem 18. Jahrhundert mit seiner tollen Akustik an . Die korpulente Führerin klemmte sich beim Öffnen der Logentüren fast ein und kommentierte es humorvoll: zu adipös sollte man nicht sein, sonst schreibst du dein eigenes Theaterstück. Die Gruppe prustete vor Lachen. |
Nun war erst einmal Pause angesagt und ich setzte mich in ein kleines Bistro, beobachtete Leute und aß eine Kleinigkeit, bummelte durch Geschäfte und kaufte mir ein schönes Sommerkleid.
Auf den Spuren des Apostel Paulus wurde ich dann in der St. Paul´s Co-Cathedral nicht recht fündig. Dazu machten wir später einen Ausflug in die Stadt Rabat und die daran angrenzende frühere Hauptstadt Mdina. Laut Überliefereng soll Paulus als Häftling nach seinem Schiffbruch auf Malta gestrandet sein (Apostelgeschichte 28, 11) und als Gefangener in einer Grotte in Rabat das Christentum gelehrt und verbreitet haben und Menschen geheilt haben. Na, wie es nun wirklich war, werden wir nicht mehr klären können. Die Frage ist, wo ist die frühere Haltung geblieben, auf dem Mittelmeer treibende Menschen aufzunehmen. Da bekleckert sich auch Malta, wie alle anderen Anrainerstaaten, nicht mit aufnehmender Mitmenschlichkeit.
Auf den Spuren des Apostel Paulus wurde ich dann in der St. Paul´s Co-Cathedral nicht recht fündig. Dazu machten wir später einen Ausflug in die Stadt Rabat und die daran angrenzende frühere Hauptstadt Mdina. Laut Überliefereng soll Paulus als Häftling nach seinem Schiffbruch auf Malta gestrandet sein (Apostelgeschichte 28, 11) und als Gefangener in einer Grotte in Rabat das Christentum gelehrt und verbreitet haben und Menschen geheilt haben. Na, wie es nun wirklich war, werden wir nicht mehr klären können. Die Frage ist, wo ist die frühere Haltung geblieben, auf dem Mittelmeer treibende Menschen aufzunehmen. Da bekleckert sich auch Malta, wie alle anderen Anrainerstaaten, nicht mit aufnehmender Mitmenschlichkeit.
Nun zurück zu meinem Gang durch Valletta: ich besichtigte die Sacra Infermeria , die heilige Krankenstation des Johanniter-/ später Malteserordens, die bis 1787 als längstes und modernstes Krankenhaus in Europa galt. Es war für damalige Verhältnisse mit einem hohen Standard an Hygiene und medizinischen Behandlungsmethoden ausgestattet. Das Hospitalwesen war für mich klasse anzuschauen. In Riesensälen wurden die Menschen versorgt. Infiziert Erkrankte wurden in einem anderen Trakt behandelt. Unsanft dagegen wurde mit psychiatrisch Erkrankten verfahren: sie wurden im Keller „verwahrt“. Trotz Riesensaal hatte jeder Patient durch Wandteppiche eine Abgrenzung seiner Privatsphäre mit eigener Toilette. Eine gute reichhaltige Ernährung sollte die Gesundung unterstützen, gegessen wurde mit einem gut zu reinigendem Silberbesteck. Die Entwicklung nahm von hier ihren Lauf, so wurde eine Schule der Anatomie und Chirurgie unter dem Großmeister Cotoner gegründet. Die formalisierte Ausbildung brachte später bekannte Chirurgen hervor. Durch virtuelle Animation auf einem Tablet wurden Szenen nachgestellt, so dass die Geschichte lebendig wurde. Heute wird ein Teil als Konzert-, Theater- und Kongresszentrum genutzt. So irrte ich etwas in den Gängen umher und hörte wunderschöne Klaviermusik. Ich schlich mich in den Konzertsaal und lauschte dem übenden Pianisten eine Weile. Wie schön kann es sein unbemerkt zu lauschen. |
Die Zeit war wie im Flug vergangen. Ich verließ den Konzertsaal und ging weiter. Auf einmal geriet ich auf den langen Fluren in einen offiziellen Empfang irgendeiner Delegation mit Security. Ich schlängelte mich hindurch und erreichte den Ausgang mit bleibenden, abwechslungsreichen Erlebnissen im Gepäck.
Ich rief Piet an, der mich mit dem Dingi abholte. Es war ein schöner abendlicher Austausch über die verschiedenen Seiten Maltas: hochmodern und sehr geschichtsträchtig. Auf unserer Reise streifen wir dies alles nur, aber es gibt einfach Impulse und Anregungen, die uns bereichern.
Ich rief Piet an, der mich mit dem Dingi abholte. Es war ein schöner abendlicher Austausch über die verschiedenen Seiten Maltas: hochmodern und sehr geschichtsträchtig. Auf unserer Reise streifen wir dies alles nur, aber es gibt einfach Impulse und Anregungen, die uns bereichern.
Das Leben findet ja bei uns an Bord statt, auf kleinstem Raum. In unserer Rinella Bucht gefiel es uns einfach gut. So blieben wir insgesamt 10 Tage und brachen am 5.9.2022 auf zu der kleinen Insel Gozo, zum Malta Archipel gehörend. Oh, dort wäre ich gern ein wenig geblieben. Wir fanden dort jedoch keinen geeigneten Ankerplatz und segelten zur blauen Grotte vor der kleinen felsigen Insel Communo. Und dies war eine blaue Grotte in verschiedenen türkisschimmernden Tönen, klar bis zum Meeresboden. Das Schwimmen machte einfach nur Freude. Wir ruhten uns aus für unsere nächtliche Tag-Nacht Fahrt zurück nach Sizilien. Nachts um drei hoben wir den Anker in pechschwarzer Nacht. Piet fluchte, da ich, während er den Anker klarierte, die Route auf seinem Tablet verstellt hatte, und er „blind“ durch die kleinen Felsen herausmanövrieren musste. Wie Ihr euch denken könnt gelang es und wir waren bereit 160 Seemeilen nach Trapani / Sizilien in Angriff zu nehmen. |
Nun schreibe ich immer so begeistert vor mich hin; Piet bringt mit den Bildern alles in Form und Verbesserungen ein; meldet uns einfach mal kurz zurück, ob euch diese Berichte gefallen oder ob sie zu lang sind.
Es grüßen euch
Piet und Gundula
Es grüßen euch
Piet und Gundula
Verhinderte Besichtigung von Taormina; Catania und unsere atemberaubende Wanderung auf den Ätna, Syrakus (Siracusus) mit Archimedes in praktischer Erprobung; gute und günstige Labormedizin; in zwei Etappen nach Malta in den Grand Harbour
Erschöpft und übermüdet ankerten wir in der Bucht von Taormina neben lauter Luxusyachten. Uns stach die außergewöhnlich schön anzuschauende Artefact ins Auge, die auf einer Werft in Rendsburg/Deutschland gebaut wurde. Dieser Yacht begegneten wir später noch in Syrakus und auf Malta. Einfach schön anzuschauen.
Bei relativ viel Schwell stieg ich in die Planung der Besichtigung von Taormina ein, das wunderschön auf einem Berg vor uns lag, und mir von meiner Schwester Harriet und verschiedenen anderen Freunden empfohlen worden war zu besichtigen.
Piet studierte derweil das Wetter und meinte, dass wir hier nur diese Nacht bleiben könnten, da aus der Straße von Messina heftiger Wind aufzog. Hin und her diskutierend, im Dingi am Abend kurz an Land fahrend, gerieten wir in einen heftigen Streit, ob Besichtigung ja oder nein.
Schlussendlich segelten wir am nächsten Tag schnell weiter in den sicheren Hafen von Catania. Dieser große, hässliche Industriehafen hat mehrere Marinas, und wir steuerten gleich rechts den Circulo Natico an.
Zwei Herren, die scheinbar mit dem Anlegen von Schiffen nicht sehr vertraut waren, übergab ich die Leinen, und sie tüderten so ungeschickt herum, dass Piet immer wieder rückwärts bei starker Strömung manövrieren musste. Aber schließlich lag unser Albatros sicher vertäut am Steg.
Bei relativ viel Schwell stieg ich in die Planung der Besichtigung von Taormina ein, das wunderschön auf einem Berg vor uns lag, und mir von meiner Schwester Harriet und verschiedenen anderen Freunden empfohlen worden war zu besichtigen.
Piet studierte derweil das Wetter und meinte, dass wir hier nur diese Nacht bleiben könnten, da aus der Straße von Messina heftiger Wind aufzog. Hin und her diskutierend, im Dingi am Abend kurz an Land fahrend, gerieten wir in einen heftigen Streit, ob Besichtigung ja oder nein.
Schlussendlich segelten wir am nächsten Tag schnell weiter in den sicheren Hafen von Catania. Dieser große, hässliche Industriehafen hat mehrere Marinas, und wir steuerten gleich rechts den Circulo Natico an.
Zwei Herren, die scheinbar mit dem Anlegen von Schiffen nicht sehr vertraut waren, übergab ich die Leinen, und sie tüderten so ungeschickt herum, dass Piet immer wieder rückwärts bei starker Strömung manövrieren musste. Aber schließlich lag unser Albatros sicher vertäut am Steg.
Piet und ich immer noch etwas verschnupft miteinander, gingen getrennt in die Stadt. Catania ist zum Teil stark verdreckt und die ehemals schönen Häuser verfallen. Das Zentrum selbst ist sehenswert mit den schönen Plätzen Piazza del Duomo mit dem sehenswerten Duomo, Piazza dell’Universita , der Via Etnea. Auf dem Domplatz findet sich der bekannte Elefantenbrunnen. Der schwarze Elefant ist aus Lavagestein gefertigt. Er soll laut Legende den Zorn des Ätna besänftigen können. In brütender Nachmittagshitze kühlte mich dann ein überteuertes leckeres Pistazieneis von Don Peppino. Kaum möglich es so schnell zu essen, wie es schmolz. So stand ich mit tropfendem Eis über einem Papierkorb und vorbeigehende Menschen amüsierten sich über dieses Bild. Gestärkt ging es weiter über den sehenswerten Fischmarkt (Pesceria), wo auch überall kleine Garküchen sind, die zum Probieren einladen Hier mischt sich das Einkaufstreiben der Einheimischen mit den Touristen in einer angenehmen Art und Weise. Irgendwie erschloss sich mir diese Stadt aber nicht so richtig und so landete ich in einer kleinen Touristenbahn, die holpernd und polternd durch die Straßen zog und die Erläuterungen in französischer Sprache waren. So sah ich den etwas weiter entlegenen Bellini Park, das Castello Ursino, Reste des Amphitheater’s und vieles mehr. Mein Schul-Französisch wurde arg herausgefordert. Ehrlich gesagt, verstand ich nur Brocken und verlagerte mich aufs Anschauen. Mit Rückenschmerzen war ich nach einer Stunde froh diesen Touristenzug verlassen zu können. Ganz erfüllt mit meinen neuen Eindrücken wanderte ich den Weg zum Schiff zurück. |
Piet war auch schon wieder da. Der kurze Abstand hatte uns beiden gutgetan.
Zusammen planten wir für den nächsten Tag unsere Ätna-Tour und suchten nach einer geführten Wanderung, was natürlich recht kurzfristig war. Es gelang uns nach ausgiebiger Internet Recherche, und wir freuten uns auf den nächsten Morgen.
Pünktlich erwachten wir. Und was soll ich sagen, der Ätna zeigte sich uns in seiner Schönheit das erste Mal. Oben rauchte es wie aus einem Schornstein.
Zusammen planten wir für den nächsten Tag unsere Ätna-Tour und suchten nach einer geführten Wanderung, was natürlich recht kurzfristig war. Es gelang uns nach ausgiebiger Internet Recherche, und wir freuten uns auf den nächsten Morgen.
Pünktlich erwachten wir. Und was soll ich sagen, der Ätna zeigte sich uns in seiner Schönheit das erste Mal. Oben rauchte es wie aus einem Schornstein.
Zügig packten wir unsere Sachen für die Bergtour und machten uns auf zu unserem Treffpunkt in der Stadt, kauften uns in einem urigen Geschäft für kleines Geld belegte Brötchen, die uns in aller Ruhe frisch zubereitet wurden.
Am Treffpunkt trudelten dann der gesprächige junge, dynamische deutsche Doktorand der Informatik Vincent ein und eine junge Frau aus Rio de Janeiro, die auf der Durchreise nach Malta zu einem Englischsprachkurs war. In einem Kleinbus ging es durch wunderschöne fruchtbare Gebiete mit Anbau von Pfirsichen, Citrusfrüchten, Tomaten und Feigen am Fuß des Ätna dahin. Unser Guide Alessandro war begeistert von „seinem“ Ätna und es machte Spaß seinen Erklärungen zu folgen. Die Faszination für diesen aktiven Vulkan, dicht gepaart mit einem Respekt vor seiner Zerstörungsgewalt scheint die Menschen hier zu prägen. Trotz durch Lava zerstörter Häuser siedeln sich die Menschen immer wieder dort an.
Am Treffpunkt trudelten dann der gesprächige junge, dynamische deutsche Doktorand der Informatik Vincent ein und eine junge Frau aus Rio de Janeiro, die auf der Durchreise nach Malta zu einem Englischsprachkurs war. In einem Kleinbus ging es durch wunderschöne fruchtbare Gebiete mit Anbau von Pfirsichen, Citrusfrüchten, Tomaten und Feigen am Fuß des Ätna dahin. Unser Guide Alessandro war begeistert von „seinem“ Ätna und es machte Spaß seinen Erklärungen zu folgen. Die Faszination für diesen aktiven Vulkan, dicht gepaart mit einem Respekt vor seiner Zerstörungsgewalt scheint die Menschen hier zu prägen. Trotz durch Lava zerstörter Häuser siedeln sich die Menschen immer wieder dort an.
In einem Dorf machten wir halt und trafen auf eine andere kleine Gruppe mit dem Chefguide Marco, begleitet von seinem kleinen verspielten Hund. Er hat sich vor zwanzig Jahren diesem Vulkan verschrieben, bereist weltweit andere Vulkane und ist vom Ätna weiterhin begeistert. Weiter ging es hinauf mit dem Bus bis auf circa 1800 Meter Höhe. Nun hieß es aussteigen, Wanderstiefel an, die angebotenen Walkingstöcke und Regenjacken übernehmend. |
Zügig wanderten wir den pechschwarzen Berg hinauf, durch die Lavaasche immer wieder auch rutschend, waren unsere Stöcke Gold wert. Eine junge Frau bekam Atemnot im anstrengenden Anstieg. Wie sich herausstellte hatte sie wohl angeblich eine Anämieform; das Ganze schien aber auch irgendwie psychosomatisch überlagert. Denn nach einiger Zeit lief die junge Frau an der Spitze der Gruppe mit. Die „Erythrozytenanpassung im Turbogang“ erschloss sich mir medizinisch nicht so recht. Unser Guide Alessandro blieb zurück, und ich beobachtete aus dem Augenwinkel, ob ich etwas zu tun bekam. Innerlich etwas ärgerlich, wie hemdsärmelig manche Menschen unnötig ein Risiko eingehen.
Unsere Faszination für diesen Vulkan wurde Schritt für Schritt größer, vorbei an tiefen Trichtern und Kratern. Diese sogenannten Nebenkrater, circa 300 an der Zahl, die nur einmalig eine Eruption mit Ausstoß von Lavamassen und Geröll haben, richten dabei dennoch große Verwüstungen an. Der Ätna ist je nach vorangegangener Aktivität zwischen 3200-3357 Meter hoch, hat einen Hauptkrater und drei andere aktive Gipfelkrater. Der letzte größere Vulkanausbruch war am 10. Februar 2022 mit drei Lavaströmen einige hundert Meter lang und einer acht Kilometer hohen Rauchwolke. Marco erläuterte uns, dass Lava langsam strömt und die eigentliche Gefahr die Geröllmassen seien, die wie Steinbomben niederprasseln. Ja, so ist die Naturgewalt, wenn sich die afrikanischen und europäischen tektonischen Platten bewegen und verschieben mit daraus resultierenden Vulkanausbrüchen, Erdbeben und möglichen Tsunamis. |
Wir wanderten auf und ab, überschritten karge schwarze Lavafelder und dann wieder Gebiete mit Vegetation, oft eine Art Steingewächse, Seifenkraut und vieles mehr, wovon ich die botanischen Namen nicht kenne. Dieser Wechsel von Kargheit und blühendem Leben war für mich die Faszination. Bei ca. 2700 Meter Höhe machten wir dann eine größere Pause, das belegte Brötchen schmeckte ausgezeichnet, blickten in eine Schlucht, wo häufig Lavamassen hinabstürzen und saßen plötzlich in den Wolken. Es war angenehm kühl. Die angesagte lange Wanderhose und die Regenjacke brauchten wir tatsächlich, um nicht auszukühlen. Nun waren wir gestärkt, sollten unsere Stöcke beiseite nehmen, und was jetzt kam, werde ich nie mehr im Leben vergessen. Über feine Lavaasche liefen wir uns gut ausbalancierend und leicht rutschend den Ätna hinab. Es war die pure Lust, wie ein Kind den Berg hinab zu laufen, vertrauend, leicht rutschend sein Gleichgewicht zu finden. Völlig beseelt und lachend kamen Piet und ich unten an. Es war Lebensfreude pur.
Unsere Guides schienen diesen Teil der Wanderung auch nach wie vor zu genießen. Unser frisch hüftoperierter englischer Professor in unserer Gruppe vertrug es allerdings nicht ganz so gut. Eigentlich ja auch nicht verwunderlich.
Unten angekommen erwartete uns ein weiteres Naturhighlight: eine tunnelartige Lavahöhle/-grotte, die durch dünnflüssige Lava, die in einer Art Rinne hinabfließt und an den Rändern eine Art Dach entstehen läßt, das in den äußeren Schichten schneller abkühlt. Darunter fließt die Lava weiter voran, ein Hohlraum entsteht. Durch Erosion und auch aus statischen Gründen brechen dann Dachteile ein und voilà, das Oberlicht , das sogenannte neuhochdeutsche skylight ist entstanden. Ist die Natur nicht ein fantastischer Baumeister?
Unten angekommen erwartete uns ein weiteres Naturhighlight: eine tunnelartige Lavahöhle/-grotte, die durch dünnflüssige Lava, die in einer Art Rinne hinabfließt und an den Rändern eine Art Dach entstehen läßt, das in den äußeren Schichten schneller abkühlt. Darunter fließt die Lava weiter voran, ein Hohlraum entsteht. Durch Erosion und auch aus statischen Gründen brechen dann Dachteile ein und voilà, das Oberlicht , das sogenannte neuhochdeutsche skylight ist entstanden. Ist die Natur nicht ein fantastischer Baumeister?
Nach fast fünf Stunden Wanderung, die wie im Fluge vergangen waren, landeten wir wieder bei unseren Bussen und traten mit Trinkzwischenstopp unseren Heimweg an. Unsere Guides hatten einen super Job gemacht. Glücklich kamen wir in Catania an, kauften kurz Lebensmittel ein und beschlossen diesen so erfüllten schönen Tag in einem Opern-Café neben dem Opernhaus Bellini ausklingen zu lassen. Ich probierte ein typisch sizilianisches Essen: Arancino, ein frittiertes Reisbällchen mit unterschiedlichen Füllungen, meist kegelförmig. Es schmeckte mir, war mir allerdings zu fett. Piet probierte es nicht, blieb bei seinem bewährten Cappuccino mit einem süßen Teilchen. Am Abend waren wir körperlich ermüdet und schliefen gut und fest. Ich träumte vom Ätna. |
Am den nächsten Tag wollten wir nach Syrakus starten. (Syracusus; leitet sich ab vom Wort Sumpf, den nahegelegenen Sumpfgebieten, wo heute noch Papyrusstauden wachsen) Zu unserer Überraschung fielen die Marina- Kosten in Catania das erste Mal auf unserer Reise sehr gering aus. Nun also auf zu unserer kleinen Segelstrecke von 31 Seemeilen. Die Fahrt verlief ruhig und wir konnten mit dem watermaker mal wieder 175 Liter Süßwasser aus Salzwasser gewinnen. Inzwischen trinken wir dieses Wasser unabgekocht, gekühlt, und es bekommt uns.
In Syrakrus fanden wir direkt vor der Stadt eine große gut geschützte Ankerbucht. Am Kai lag wieder meine Lieblingsyacht Artefact. Vom 21.8. bis zum 26.8.2022 blieben wir in dieser schönen historisch interessanten Stadt.
In Syrakrus fanden wir direkt vor der Stadt eine große gut geschützte Ankerbucht. Am Kai lag wieder meine Lieblingsyacht Artefact. Vom 21.8. bis zum 26.8.2022 blieben wir in dieser schönen historisch interessanten Stadt.
Der Weg mit dem Dingi war relativ weit. Angelandet orientierten wir uns erst einmal ein wenig in der Stadt. Ich suchte nach einem Labor, da ich zur Medikamenteneinstellung ein paar Blutwerte von Piet brauchte. Und siehe da, Piet fand ein Hinweisschild. Es war völlig unkompliziert die Laborwerte zu bekommen. Alles war gut organsiert mit wenig Bürokratie, email Befundübermittlung und kostengünstiger Barzahlung. So etwas würde ich mir in Deutschland zurzeit wünschen. Und wie ist es möglich, dass die Kosten circa nur ein Zehntel von unseren betragen?
Vor dem Eintauchen in die Antike, Piet würde sagen: „all die Steinhaufen um uns herum“, durchstöberten wir unsere lieb gewonnenen Chinaläden nach irgendwelchen Schrauben, Klebebändern und diesmal einem kleinen Ventilator. Fündig geworden zogen wir weiter zum archäologischen Park von Neopolis mit dem antiken griechischen Theater, ( 5.Jahrhundert vor Christus) wo heute noch Vorstellungen stattfinden, dem römischen Amphitheater,( 3 Jahrhundert nach Christus), Altar von Hieron II, eine alte 150 Meter lange Gräberstraße mit der Grotta del Ninfeo, wo Wasser gespeist über Aquädukte Wassermühlen antrieb. Vom Heiligtum von Apollon Termenites ist kaum etwas zu sehen. Ich konnte es mir bei aller Fantasie nicht vorstellen, wie es ausgesehen haben soll. Echt beeindruckend waren die antiken Steinbrüche, wo du heute durch Riesenhöhlen wanderst mit den wohl klingenden Namen: Orecchio di Dionisio (Ohr des Dionysios, sieht von außen so aus, dreht sich hinein gehend wie eine Schnecke auf, sehr dunkel, super Echo). Schöner fand ich Latomia del Paradiso, wo heute Filmanimation und kurze Theateraufführungen stattfinden. Ich möchte jedoch nicht wissen, wie viele Menschen sich in diesen Steinbrüchen zu Tode geschuftet haben. Nach ein paar Stunden und aufkommender Mittagshitze reichte es uns, und wir traten den Rückweg an. |
Am nächsten Tag durfte natürlich der berühmteste antike Mann dieser Stadt, Archimedes (287- 212 vor Christus) nicht fehlen: Schon irre, auf seinen mathematisch, physikalischen Grundlagen noch heute unterwegs zu sein. In einem Freiluftpark konnten wir kleine Experimente machen; Piet erklärte mir vieles, in der noch heute üblichen praktischen Anwendung, wie Flaschenzüge mit mehren Umlenkrollen und Getriebe mit unterschiedlich großen Zahnrädern, wie Seilwinden funktionieren, die unterschiedlichen spezifischen Gewichte, die Hebelgesetze, die Grundlage für die Kreis-Zahl Phi, die archimedische Schraube als Wasserhebeanlage und, und, und. Vieles übrigens zum kriegerischen Einsatz entwickelt.
Ich kam wie ein Kind aus dem Staunen nicht heraus. So hätte früher mein nicht sehr geliebter Physikunterricht laufen sollen und nicht trockenes Formellernen ohne Bezug.
Es war einfach toll gemacht, obwohl die Exponate sehr in die Jahre gekommen waren.
So nebenbei ohne Anstrengung, Spaß gehabt und was gelernt.
Ich kam wie ein Kind aus dem Staunen nicht heraus. So hätte früher mein nicht sehr geliebter Physikunterricht laufen sollen und nicht trockenes Formellernen ohne Bezug.
Es war einfach toll gemacht, obwohl die Exponate sehr in die Jahre gekommen waren.
So nebenbei ohne Anstrengung, Spaß gehabt und was gelernt.
Syrakus ist eine Stadt in der man wirklich länger bleiben kann und wenn möglich auch sollte. Die sogenannte Altstadt auf der Halbinsel Ortygia ist vollgestopft mit historischen Bauten und Sehenswürdigkeiten. Einen gewissen Sättigungsgrad erreicht, streifte ich dann am Folgetag durch die Altstadt, auch mal wieder mit kleinen Abstechern in schöne Boutiquen. Piet blieb an Bord, ihm wurde es zu viel. Gleich am Eingang zur Altstadt Ortygia stolperte ich in den Apollon-und Artemistempel. Ihn kostenlos betrachten zu können ohne die doch zum Teil hohen Eintrittspreise, war richtig angenehm. Aber irgendwie war Jetzt-Zeit und nicht mehr Antike angesagt. Dies führte mich zu dem wunderschönen Markttreiben mit Ost, Gemüse, Fisch, Kleidung und Haushaltsartikeln jeglicher Art. Es wurde geplaudert, verhandelt und gekauft. Die Touristen waren in der Minderheit, und so war das Sitzen in einem kleinen Café und Beobachten ein richtiger Spaß. Die Bedienung war eine Deutsche aus Süddeutschland, die sonst in Mailand arbeitete und sich kellnernd eine Auszeit gönnte. Alles wirkte sehr authentisch. Ich zog mit Obst und Gemüse zu einem guten Preis erworben von dannen. Die Besichtigung der Piazza Archimedes mit unzähligen alten Palästen, dem Artemisbrunnen, die Piazza Duomo mit dem wunderschönen Rathaus und einem Dom, halb Tempel halb Kathedrale, waren schon sehr beeindruckend. Dorische Säulen in einer katholischen Kirche hat doch was. Aber genau genommen entwickelt sich ja das eine aus dem anderen. Hatte ich halt noch nirgends so gesehen. Wieder angefüllt mit vielen neuen Eindrücken, Gerüchen und Geräuschen holte Piet mich mit dem Dingi ab, ehe ein gewaltiges Gewitter losbrach. Wir kamen gerade noch trockenen Fußes an Bord an und konnten alle Luken schließen. |
Am nächsten Tag mussten wir unsere Dosenvorräte und Getränke für die Weiterfahrt auffüllen. Unsere für uns erschwinglichen Supermärkte, wie Lidl oder Conad liegen in Italien immer etwas auswärts; wir kennen das schon. Also fuhren wir mit dem Dingi etwas außerhalb der Bucht in einen verlassenen Hafen, der wohl als Erweiterung geplant und wieder aufgegeben wurde. Beim Festmachen des Dingis kroch aus einem verwahrlosten Segelboot ein ebenso heruntergekommender Typ hervor, der sich anbot, auf unser Dingi „aufzupassen“. Ich weiß nicht, ob uns das wirklich beruhigte.
Durch Plastik und anderen Müll watend bahnten wir uns den Weg zur Straße. Und wir liefen und liefen fast eine Stunde, dann hatten wir beim Hochstand der Sonne unser Ziel erreicht. Die Kühlung im Supermarkt war das Beste. Ich verzögerte regelrecht das Verlassen des Marktes hinaus, denn der Rückweg mit vollbeladenem Rucksack und Trolli war doch etwas schweißtreibender. An unserem Dingi angelangt, wollten wir unserem Aufpasser etwas zukommen lassen. Und da lernten wir mal wieder dazu, nicht von der Äußerlichkeit auf etwas zu schließen: er wollte es gar nicht annehmen. Diese ganzen Kleinigkeiten im menschlichen Verhalten, alte Einschätzungen gilt es wirklich zu relativieren, weil wir wirklich ganz andere neue Erfahrungen machen. Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns von unserem schönen Ankerplatz vor Syrakus und brachen zu unserem nächsten schönen Ziel Malta auf. |
Geburtstag in Santa Maria di Leuca; Crotone, muss man nicht haben;
La Castella: Anlegen im Päckchen im Wechsel an einem Fischer- und Ausflugsboot; unruhige Nacht in Roccella Ionica vor unserer nächtlichen Überfahrt nach Sizilien und erneuter Guardia Costiera Kontakt; Sizilien im Dunst
La Castella: Anlegen im Päckchen im Wechsel an einem Fischer- und Ausflugsboot; unruhige Nacht in Roccella Ionica vor unserer nächtlichen Überfahrt nach Sizilien und erneuter Guardia Costiera Kontakt; Sizilien im Dunst
In Otranto ankerten wir in einer Bucht vor der Stadt, was uns jedoch durch den Schwell unruhige Nächte mit Ankerwache bescherte. Die Stadt selbst ließ uns wieder auf Entdeckungstour gehen: sie war von einer stattlichen Mauer umgeben, was die Abwehr von Feinden an vielen Orten hier aus der Geschichte demonstriert. Heute ist es schön dort entlang zu gehen und herrliche Ausblicke zu genießen. Piet entdeckte seine Kletterfreude und nur die Restbeschwerden seines angebrochenen Zehs hielten ihn ab, die Stadtmauer zu erklimmen. Ich stand dahinter und staunte, wie er sicher an der Wand hing. Irgendwie musste ich schmunzeln, weil er so ausgelassen und auch sicher konzentriert wirkte. |
Die südeuropäische Lebensart mit spätabendlichen Treffen, lauter Diskomusik, jeden!! Abend an irgendeiner Stelle ein kleines Feuerwerk scheint sich auch an diesem Ort konsequent weiter fortzuführen. Von Umweltbewusstsein keine Spur! Insbesondere der Plastikmüll, in der Stadt selbst weniger zu finden, liegt etwas außerhalb überall an den Straßenrändern. Manche entsorgen gar ihren gesamten Müll so. Das hat uns auf dieser Reise zum Teil sehr betroffen gemacht. Wie soll das auf unserem Erdball weiter gehen, wenn es kein kollektives Bewusstsein und Handeln gibt? Wir achten hier an Bord immer peinlichst darauf zu trennen und suchen Müllcontainer an Land. Irgendwie muss das einfach mal kritisch angemerkt werden. |
Nach unserer zweiten unruhigen Nacht durch die seitlichen heftigen Wellenbewegungen hatte Piet die Idee am Hafenkai fest zu machen, wo am Tag zuvor zwei private Yachten lagen.
Also schnell den Anker hoch und am Kai angelegt. Es war deutlich ruhiger unter unseren Füßen, und wir genehmigten uns in aller Ruhe unseren Tee und Kaffee. Aber zu früh gefreut, noch mit unseren Tassen in der Hand begrüßten uns zwei recht freundliche Beamte der Guardia Costiera und sagten uns, dass wir hier nicht bleiben dürften. Piet -gut präpariert- sagte, uns würde die Kette auslaufen , und so hätten wir bei dem Schwell Schwierigkeiten. Das nützte uns zunächst noch nichts, erst als Piet nachwies, dass die nahegelegene Marina keinen Platz für uns hatte, lenkten die beiden Herren ein und genehmigten das Bleiben bis zum nächsten Morgen. Die Herren entschwanden wieder; sie hatten auf ihren Schultern je zwei Streifen.
Also schnell den Anker hoch und am Kai angelegt. Es war deutlich ruhiger unter unseren Füßen, und wir genehmigten uns in aller Ruhe unseren Tee und Kaffee. Aber zu früh gefreut, noch mit unseren Tassen in der Hand begrüßten uns zwei recht freundliche Beamte der Guardia Costiera und sagten uns, dass wir hier nicht bleiben dürften. Piet -gut präpariert- sagte, uns würde die Kette auslaufen , und so hätten wir bei dem Schwell Schwierigkeiten. Das nützte uns zunächst noch nichts, erst als Piet nachwies, dass die nahegelegene Marina keinen Platz für uns hatte, lenkten die beiden Herren ein und genehmigten das Bleiben bis zum nächsten Morgen. Die Herren entschwanden wieder; sie hatten auf ihren Schultern je zwei Streifen.
Zurückgekehrt zu unserem begonnenen gemütlichen Tee-Kaffeestündchen, Piet noch gar nicht richtig bekleidet, quietschten Autoreifen jäh neben uns, ein mittelalter, korpulenter Küstenwachenpolizist sprintete mit drei Streifen! auf dem Hemd auf uns zu und befahl uns, sofort den Anleger zu verlassen. Wurde der arme Mann übergangen? Es war eine wirklich skurrile Situation, auch als Piet sich etwas Zeit erbat, schließlich wollte er sich anziehen, wurde er aufgefordert in fünf Minuten weg zu sein.
Also zurück in die Bucht, Anker gesetzt, den zweiten Anker für den Notfall bereitgelegt, hinein wieder in eine unruhige Nacht. Nächsten Morgen in aller Frühe um kurz vor fünf verließen wir diesen Ort um weiter zu segeln nach Santa Maria di Leuca.
Also zurück in die Bucht, Anker gesetzt, den zweiten Anker für den Notfall bereitgelegt, hinein wieder in eine unruhige Nacht. Nächsten Morgen in aller Frühe um kurz vor fünf verließen wir diesen Ort um weiter zu segeln nach Santa Maria di Leuca.
Hier fanden wir in der Bucht einen ruhigen Ankerplatz und schliefen uns erst einmal aus. Die Tour dorthin ging vorbei an wunderschönen Felsformationen mit Auswaschungen und vielen Höhlen, die das Küstenbild hier prägen. Piet fuhr an eine Höhle heran, und ich gönnte mir dort ein schönes Eintauchen ins erfrischende Nass. In dem kleinen Santa Maria verlebte ich dann auch meinen Geburtstag sehr ruhig und beschaulich mit einem schönen Frühstück von Piet und einer abendlichen Essenseinladung und ganz vielen lieben Wünschen per Nachricht oder Telefonat. Ich hätte meine Lieben natürlich gerne um mich gehabt, habe ja immer ein offenes Haus an diesem Tag, meist im Garten gehabt. |
Aber selbst keine Arbeit zu haben, hatte dieses Jahr auch etwas für sich. In Santa Maria hatten wir für unseren Aufenthalt eine Art Café-Bistro ausgemacht, wo ich den leckeren Cafe Leccese kennenlernte: einen eisgekühlten Espresso mit süßer Mandelmilch. Ich finde, den sollten wir, wie mit dem Aperol Spritz geschehen, in Deutschland einführen. Dazu gab es Miniküchlein, auf die Piet sich „spezialisierte“. Die könnten in der Qualität auch gut Einzug bei uns halten.
Nun hatten wir uns gut ausgeruht, um unsere nächste Nachtfahrt nach Crotone über den Golf von Tarent in Angriff zu nehmen. Die 74 Seemeilen verliefen ruhig. Nebenbei produzierten wir, wie wir es oft machen, unser Süßwasser. Die Motoren unterstützen uns dabei, damit die Batterien nicht überlastet werden. Nach 13 ½ Stunden erreichten wir diese sehr schmutzige, verwahrloste Hafenstadt, davor Gas und/oder Ölbohrtürme im Meer.
Nun hatten wir uns gut ausgeruht, um unsere nächste Nachtfahrt nach Crotone über den Golf von Tarent in Angriff zu nehmen. Die 74 Seemeilen verliefen ruhig. Nebenbei produzierten wir, wie wir es oft machen, unser Süßwasser. Die Motoren unterstützen uns dabei, damit die Batterien nicht überlastet werden. Nach 13 ½ Stunden erreichten wir diese sehr schmutzige, verwahrloste Hafenstadt, davor Gas und/oder Ölbohrtürme im Meer.
Immer gern die Umgebung erkundend, war ich an diesem Ort mehr als zurückhaltend. Ich kann mir gut vorstellen, dass in solch einem Klima die italienische Mafia einen guten Nährboden findet. Es war vor dem Hafen ankernd ein Zwischenstopp, dem wir nichts abgewinnen konnten und uns zügig weiter ins knapp 20 Seemeilen entfernte kleine La Castella am Capo Rizzuto aufmachten. Dies scheint ein kleiner beliebter Ferienort der Italiener zu sein. Jedenfalls war dort an den Stränden und abends im Ort ein munteres Treiben besonders mit Familien. |
In der Marina fanden wir keinen Platz und nun kam für mich wieder etwas Neues: Piet legte sich längsseits an einen Ausflugsdampfer. Dies wird auch absolut toleriert. Als der Eigner seine Touristenfahrten hatte, legten wir uns um an einen Fischkutter daneben. Und so pendelten wir ein paar Mal hin und her: Immer fleißig über das jeweilige andere Schiff an Land krabbelnd. Die Hafengegend war auch irgendwie schmuddelig; die Fischer und anderen Schiffseigner jedoch ganz entspannt und freundlich, aufeinander achtend. Ja, und weit und breit keine Küstenpolizei.
Piet entspannte sich im Café während ich das aragonesische Kastell erkundete, eine ganz imposante, zum Teil auch verfallene Anlage, die durch die Meeresbrandung erheblich absackt. Als Filmkulisse soll es in mehreren Filmen auftauchen. Das kann ich mir auch lebhaft vorstellen. Die Beobachtung des Sonnenunterganges war für uns später das Besondere.
Da unsere Gemüsevorräte sich dem Ende zuneigten, hieß es am nächsten Tag in diesem kleinen Ort einkaufen. Das Verproviantieren ist immer eine kleine Odyssee. Die Supermärkte meist weiter außerhalb gelegen, erfordern längere Fußmärsche und die Rückwege sind dann beladen besonders schweißtreibend. Essen will halt erarbeitet werden, das hält fit und gesund. Aber an diesem sehr heißen Tag legten wir eine Trinkpause in einem Bistro ein, um nicht kreislaufmäßig zu kollabieren. Unser Rhythmus ändert sich inzwischen sowieso: in der Mittagszeit ziehen wir uns zurück und werden ab 17.00 Uhr wieder munter und unternehmungslustig. Dies ist natürlich auf den langen Segelstrecken nicht einzuhalten und kostet dann eben Kraft. |
Nun wollen wir so langsam ja weiter voran kommen, um endlich Sizilien zu erreichen. Also ablegen und 46 Seemeilen weiter am Geburtstag meiner Schwester, die ich nun auch mit der sechs als erste Zahl willkommen heißen darf, vor dem Hafen von Roccella als Zwischenstation ankernd. Dort beobachten wir ausgiebig die zu Hauf vorkommenden Spiegeleiquallen. Faszinierend anzuschauen, tatsächlich wie ein Spiegelei in der Pfanne. Nur leider hatte ich keine Lust aufs Schwimmengehen, auch wenn sie nicht so arg gefährliche Hautreaktionen hervorrufen sollen.
Gerade uns eingerichtet auf unserem Ankerplatz bekamen wir Besuch, der geneigte Leser/-in ahnt es, von der Guardia Costiera. Eine sehr nette Beamtin wollte einen 200 Meter Abstand vom Badestrand und der Hafeneinfahrt. Na, so charmant gebeten, ankerten wir um: auf meinen Wunsch in die Nähe anderer Boote direkt vor der Stadt. Piet fragte zweimal nach, ob ich es so wolle. Da es ein Ankern vor der offenen Küste war, wollte ich die Nähe anderer Boote. Aber die Stadt.... Ja, das war dann das Verhängnis: bis zum Aufbruch nachts um ein Uhr die heftigste Diskomusik aus drei Richtungen, sich prächtig mischend im „Bumbum“ der Bässe, Feuerwerk aus verschiedenen Richtungen. Ich war wie gerädert, Piet schlief friedlich neben mir.
Und um 1.00 Uhr hieß es Anker auf Richtung Sizilien mit Frühstückspause am Kap Sropolo an der Fußspitze Italiens, wo ich das erste Mal selbständig ankerte. Was bei Piet so spielerisch leicht aussieht, war bei mir ein Drehen im Kreis bis ich unseren Kat sicher im Wind hatte, um den Anker auszubringen. |
Danach begann unser letzter Abschnitt Richtung Sizilien, nach Taormina.
Sizilien zeigte sich uns lange nicht, lag in einer dichten Dunstglocke, auch der Ätna blieb vollständig verhüllt. Nach 14 ½ Stunden (mit unserem Zwischenstopp) erreichten wir die Bucht vor Taormina. Reichlich müde betrachteten wir mehrere Superyachten, die neben uns lagen und der Wetterbericht brachte schlechte Neuigkeiten aus der Straße von Messina.
Doch davon mehr in unserem nächsten Bericht.
Sizilien zeigte sich uns lange nicht, lag in einer dichten Dunstglocke, auch der Ätna blieb vollständig verhüllt. Nach 14 ½ Stunden (mit unserem Zwischenstopp) erreichten wir die Bucht vor Taormina. Reichlich müde betrachteten wir mehrere Superyachten, die neben uns lagen und der Wetterbericht brachte schlechte Neuigkeiten aus der Straße von Messina.
Doch davon mehr in unserem nächsten Bericht.
Position
Unsere letzte Position:
Siehe auch „Get in touch“
https://www.marinetraffic.com/en/ais/home/shipid:7008987/zoom:10
Archives
März 2023
Februar 2023
Januar 2023
Dezember 2022
November 2022
September 2022
August 2022
Juli 2022
Juni 2022
Mai 2022
Wenn du automatisch über neue Beiträge informiert werden möchtest, bitte Newsletterformular ausfüllen. Danke