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                                                           ... ob die Erde wirklich rund ist

Unsere erste Nachtfahrt zur Übung

7/13/2022

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Ausflug nach Biograd mit der Fähre von Pasman; Unsere erste Nachtfahrt zur Übung; Touristenfalle Krka Wasserfälle bei Skradin; vier Hochzeiten am Fließband in Sibenik; Ausruhen auf dem Weg zur Insel Brac in einer schönen Bucht vor Rogoznica
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Unser Ausflug von Pasman mit der Fähre nach Biograd führte uns wieder aus der Beschaulichkeit in einen Ort mit zig Restaurants am Wasser, einem Touristengeschäft neben dem anderen und einer sehr schön angelegten Marina, die auch gut mit Ersatzteilen ausgestattet war. Piet erstand nun endlich einen brauchbaren Anschluss für meinen ersehnten Backofen. Aber auf den Einbau warte ich noch, weil es doch immer wieder anderes zu sehen und zu tun gibt.
Das Perfekte jederzeit Verfügbare aus unserem Leben so gewohnt, verlassen wir hier unsere Gewohnheiten sowieso allmählich. Improvisation und Kreativität sind gefragt. Und das Ganze macht erfindungsreich.
Das Weiterziehen gehört zu dieser Form von Reisen: also geht am 23.6. um 02.40 Uhr der Anker auf und los. Piet hatte die Idee, ich sollte mich an Nachtfahrten gewöhnen. Das ist für mich eine echte Überwindung, gelang jedoch mit einem extra starken Kaffee. Eine Mondsichel , Sterne und viele für mich zunächst verwirrend blinkende Lichter. Nun habe ich ja für den Motorbootführerschein alles theoretisch gelernt. Es sieht nachts jedoch ganz anders aus. Gut, dass der Morgen in der Sommerzeit bald graute und den Blick steuerbords auf die Kornaten in der Ferne freigab. Die Kornaten sind eine Inselgruppe mit kaum Vegetation, die im Kontrast zur gegenüberliegenden Küstenlinie  wunderschön hervorsticht. Wir waren nur am Schauen und natürlich fehlten auch die Delfine nicht. Sie auf ein Foto zu bannen, gelingt immer noch nicht, sie tauchen ab und ziehen ihrer Wege.
Mit anfänglich wenig Schiffsverkehr tuckerten wir dahin.
Und dann kamen vor Sibenik aus allen Richtungen die  Fischkutter und -trawler, die ganz ungerührt mit hoher Geschwindigkeit ihre Ziele verfolgen. Mir stockte fast der Atem, als Piet doch recht schnell unseren Kurs veränderte und ein Fischkutter an unserem Heck knapp vorbei rauschte. Mir war das gar nicht geheuer, für Piet war es keine besondere Situation.
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So kamen wir zur Hafeneinfahrt vor der hübschen Stadt Sibenik mit regem Schiffsverkehr. Da hatte ich mich –nun im Hellen- an etliche Fahrmanöver schon gewöhnt.
Wir ließen die Stadt an uns vorbeiziehen und bogen links in den Krka Fluss ein. Er ist zunächst breit, rechts und links von Fischfarmen gesäumt, dann geht es weiter unter einer Autobahnbrücke hindurch wo mein laienhaftes Auge denkt, nun wird der Mast „abrasiert“, und verjüngt sich schließlich schlängelnd in einer canyonartigen Landschaft.
So ging es einige Seemeilen landeinwärts umrahmt von dieser felsigenLandschaft steil rechts und links  des Flusses, der sich dann in den Prokljan-See öffnet, den viertgrößten See in Kroatien. Das Wasser schmeckte noch ziemlich salzig; es ist Brackwasser. Erst weiter im Flussverlauf der Krka und Guduca im Nationalpark ist es Süßwasser. Wir suchten uns eine kleine Ankerbucht vor dem Örtchen Raslina, um den nächsten Tag ganz früh in den Nationalpark zu starten.
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Spätabends beobachteten wir einen Fischer, der in dunkler Nacht neben uns ganz leise ohne Licht über den See verschwand, später wieder anlandete ohne dass an Bord  morgens etwas verändert aussah. Das Ganze beobachteten wir zweimal. In der zweiten Nacht wurden neben uns schwere Gegenstände ins Wasser geworfen. 
In meiner Fantasie kamen Schmugglergeschichten auf, angeregt durch einen Gastwirt, der über die Grenze Bosnien- Herzegowina 45-50 km entfernt Schmuggelgeschichten erwähnte. Piet zog mich nun fortan auf und malte unsere Beobachtung weiter aus, bis ich bei jedem nächtlichen Geräusch hellwach im Bett saß. Was immer es gewesen sein mag, es war irgendwie merkwürdig.
Wir starteten nun frühmorgens zu unserem Ausflug in den Krka Nationalpark mit Schwung und guter Laune. im Örtchen Skradin, wo wir vergeblich zum Festmachen eine Muring suchten, wurden wir stattdessen von einem netten Marina Mitarbeiter „eingeladen“, für rund zweihundert Euro, Ihr hört richtig, am Steg anzulegen. Enttäuscht und auch wütend über solch eine Geldschneiderei, der Eintritt von je 200 Kuna (ca. 26 Euro pro Person) war darin noch nicht berücksichtigt, kehrten wir nach Raslina zurück. Piet schaltete auf stur und war einer Alternative nicht mehr zugänglich. Ich drängte darauf irgendwie anders noch in den Nationalpark zu gelangen. So kriegten wir uns in die Haare. Dabei war es einfach nur die Enttäuschung, etwas anders vorgefunden zu haben, als angegeben. Wir haben ohne den Krka Nationalpark gesehen zu haben, schon so viel Schönes gesehen, dass es gar keine Rolle spielt.
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So blieben wir noch einen Tag und entschlossen uns dann stattdessen Sibenik, die Hafenstadt an der wir vorbei geschippert waren, aufzusuchen. Zunächst betankten wir unseren Albatros wieder mit Diesel und legten dann mitten in der Stadt an. Es war ein buntes Treiben mit langsam zunehmendem Tourismus aus aller Herren Länder, aber auch Einheimischen, die abends an der Pier flanierten. Wir kamen tagsüber an, und ich beobachtete, nachdem ich gerade noch die Kathedrale des Heiligen St. Jakob besichtigt hatte, einen Hochzeitsmarathon von vier Trauungen nacheinander.
Die schöne Kleidung, insbesondere der Frauen, nahm ich mit zwei Österreicherinnen ins Visier. Auffällig war auch das Nationalgefühl der Kroaten, die eine große kroatische Fahne schwenkend singend vor der Kirche und in einer Art Festmarsch an der Promenade entlang zogen und dabei fröhlich musizierten.
Wenn wir uns so traditionell national verbunden öffentlich zeigen würden, hätte es wohl sofort eine ganz andere Bedeutung. So unterschiedlich ist es halt.
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Bei recht anständigem Schwell am Tag und in der Nacht hatten wir am nächsten Tag Lust auf ein wenig Ruhe. So segelten wir die halbe Strecke nach Brac und ankerten für einige Tage vor Rogoznica. Dort war es an Land vor Ferienbeginn noch recht beschaulich. Eine superchice Marina, eine Restaurantmeile und die überall in Kroatien anzutreffenden Konzum und Studenac Markets sorgten für Abwechslung im Bordalltag.
 
Wenn Langeweile aufkommt wird gelesen, und ich widme mich dem Spanisch lernen.
1 Comment
Wilko
7/24/2022 11:43:07

Hallo ihr beiden, da kann man mal sehen, wie günstig die Steggebühren noch auf Norderney sind. Es ist nicht alles teuer bei uns. Wir wünschen euch noch eine erlebnisreiche Weiterfahrt ohne große Aufreger. Liebe Grüße von Katrin und Wilko, die gerade ein Wochenende in Hamburg genießen.

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