... ob die Erde wirklich rund ist
von Rogoznica nach Brac: Abstecher in die Blaue Lagune: nach dem Motto, wie locke ich Touristen an und wir fragen uns, was ist das Besondere; Festmachen am Steg auf Brac in Postira; eine schweißtreibene Wanderung; Überfahrt nach Hvar, Treffen mit meiner Schulkameradin Milena nach über 40 Jahren. Am 30.6.2022 brechen wir gemütlich vor Rogoznica auf, heben den Anker und segeln durch eine wunderschöne Inselwelt Richtung Brac. Auf dem Weg liegt die in Reiseführern beschriebene Blaue Lagune. Piet, der dort eher nicht hinfahren möchte, erfüllt mir den Wunsch einer Mittagspause dort. In einer von Yachten völlig überfüllten Bucht mit halsbrecherisch ankernden Booten nehmen wir einen kurzen Snack an Bord ein und springen ins türkisfarbene, bis zum Meeresboden klare Nass um uns in der Mittagshitze abzukühlen. Wir haben blau-türkisfarben schimmerndes Wasser an anderen weniger angepriesen Stellen hier schon so oft gefunden und gesehen, dass wir uns fragen, was ist denn nun das Besondere. Als ein Segler so dicht neben uns ankert, dass eine Kollusion fast unvermeidlich ist, machen wir, dass wir wegkommen. Na ja, und die Moral von der Geschicht’: glaubt manchem Reiseführer nicht! Weiter geht es gen Brac. Gegen Spätnachmittag erreichen wir den kleinen Hafen von Postira an der Nordküste von Brac und machten dort an einer Hafenmuring fest. Promenade und Häuser und eine Statue erstrahlen in hellem Kalksandstein. Dies kleine Örtchen mit ca. 1600 Einwohnern wird abends wach mit Musik aus mehreren Ecken, einem Kinderfest und am darauffolgenden Tag mit einer Hochzeit. Mit großem Feuerwerk um 24.00 Uhr von der Hafenpier scheint der ganze Ort mit ins Fest einbezogen zu sein. Wir schlummern schon erschossen von unserer Wanderung, von der ich euch gleich erzählen werde, im wohl verdienten Schlaf, als laute Raketenknaller losgehen. Nun wieder wach, war es aus dem Bullauge unserer Koje wunderschön anzusehen. Piet fürchtete wegen der Nähe Funkenflug an Deck. Nein, wir haben nichts davon abbekommen. Es lagen ja noch einige Segler näher dran.
Die Anstrengung war nach einem Sprung ins Meer wieder vergessen. Die Wassertemperaturen sind so angenehm bei ca. 25-27 Grad, dass es überhaupt keine Überwindung bedeutet, ins Wasser zu gehen. Am Abend saßen wir an der Pier, beobachteten den Sonnenuntergang und bereiteten unsere Weiterfahrt auf die Insel Hvar vor. Ich muss mich noch immer daran gewöhnen, dass Piet die Kriterien guter Plätze zum Ankern und Festmachen nach Wind und Wetter auswählt.
Hurra! Und am nächsten Tag um 17.00 Uhr wollten wir uns im Beach Kafic, ein kleines Holzhäuschen in unserer Bucht treffen. Wir fanden die Örtlichkeit mit unserem Dingi vom Katamaran herübertuckernd sofort. Ich stand mit dem Rücken zum Cafe, drehte mich um und fühlte mich um Jahrzehnte zurückversetzt: die bekannte Stimme, Statur, Gestik und Mimik, halt nur etwas älter. Es waren muntere dreieinhalb Stunden Austausch, wo wir auch viel über die Umstände kurz nach dem Krieg in den neunziger Jahren hier in Kroatien erfuhren. Es war sicherlich eine große Umstellung für Milena, viel in der Welt rumgekommen, sich hier mit Familie in einem kleinen Ort zu etablieren, So kreuzten sich nun unsere Lebenswege. Dieses Wiedersehen war für mich einfach eine große Freude. Ich bin gespannt, ob, wann und wo wir uns das nächste Mal treffen werden.
Unsere Weiterfahrt von Hvar verzögerte sich dann durch das Aufkommen von stark böigen sich in der Richtung wechselnden Winden. Unsere Bucht vor Vrboska füllte sich mit Yachten. Piet meinte, es sei wie auf dem Jahrmarkt und wollte nur noch weg. Insbesondere nachdem sich in der Nacht ein im Päckchen liegender nicht ankender Katamaran vor uns liegend selbstständig machte. Die Leute dort an Bord bemerkten es dann doch und zogen von dannen. Am nächsten Morgen machten wir alles klar Schiff und segelten bei noch recht aufgewühlter See vom Vortag Richtung Korcula.
Heute sitzen wir nun ein zweites Mal auf unserer Tour im Regen. Ich genieße gerade diese Zeit und schreibe diesen Bericht. Da tuckert ein Dingi zu uns und siehe da, Ilona und Andreas organisieren gerade ein Trans Ocean-Treffen heute Abend in einem Restaurant zum Essen. So geht unkomplizierte Kontaktaufnahme. Da sind wir mal gespannt und freuen uns drauf.
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